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Die Verhältnisse
im Wasser sind für die Gesundheit der Triops von besonderer Wichtigkeit, da sie
in diesem Medium leben und sehr sensibel auf Veränderungen der Wasserwerte
reagieren. Säuregehalt ( pH ) : Der pH-Wert gibt die Konzentration von im Wasser gelösten Ionen an. Als Ionen bezeichnet man Atome, Moleküle oder chemische Verbindungen, die sich in einem Medium ( in diesem Falle Wasser ) lösen und dabei elektrisch geladen sind. Herrscht ein Gleichgewicht zwischen positiven und negativ geladenen Ionen, spricht man von einer neutralen Lösung ( entspricht pH 7 ). Befinden sich mehr positiv geladene Ionen im Wasser, spricht man von einer sauren Lösung ( pH niedriger als 7 ). Bei mehr negativen Ionen spricht man von einer alkalischen Lösung ( pH höher als 7 ). Idealerweise sollte das Aquarienwasser neutal bis leicht alkalisch sein, darin fühlen sich Triops am wohlsten. Der pH-Wert wird beeinflusst durch Staub, der in das Becken fällt, den Bodengrund, das Futter, Ausscheidungsprodukte der Tiere und chemische Substanzen, die bei der Beckenreinigung eingebracht werden können. Zur Regulierung kann man spezielle Substanzen aus dem Fachhandel verwenden. Wem das zu teuer ist, der kann zum Erhöhen auch geriebene Eierschalen und zum Absenken des pH-Wertes einige wenige Tropfen Zitronensaft nehmen. Ideal wäre ein pH-Wert von 7,2-7,4. Toleriert werden Werte von 6,6-8,0 Gesamthärte ( GH ): Die Gesamthärte gibt an, wie viele Fremdstoffe in dem Wasser gelöst sind. Das können Spurenelemente, Mineralstoffe, Kalk oder sonstiges sein. Eine gewisse Gesamthärte lässt sich bei Leitungswasser nie vermeiden. Aquarienwasser sollte in der Regel eher weich sein, sprich eine geringe Gesamthärte besitzen. Man sollte jedoch kein pures destilliertes Wasser nehmen, dessen Gesamthärte im Idealfall übrigens 0 beträgt, da die Triops wenigstens auf die Mineralien und Spurenelemente angewiesen sind, um sich optimal zu entwickeln. Die einfachste Möglichkeit den Härtegrad von Wasser zu reduzieren ist das Wasser durch einen speziellen Aktivkohlefilter laufen zu lassen, der das Wasser von ungewünschten Fremdstoffen befreit. Diese Filter werden in der Küche für gewöhnlich dazu verwendet um Trinkwasser aufzubereiten, lassen sich für diesen Zweck aber auch gut verwenden. Eine weitere Möglichkeit den Härtegrad des Wasser zu verbessern, ist es das Wasser mit einem speziellen Wasseraufbereiter zu versetzen. Heutzutage gibt es schon Chemikalien die in der Lage sind die Bindungen die den Härtegrad beeinflussen unschädlich zu machen. Diese Chemikalien sind bei dauerhafter Haltung empfehlenswert und eine lohnende Investition da sie meistens mehrere Funktionen auf einmal erfüllen. Eine Verdünnung mit destilliertem Wasser ist zwar auch möglich, aber auf Dauer ziemlich kostspielig. Der ideale Härtegrad liegt bei < 10° dH Kalkhärte ( KH ): Kalkhärte ist ein Teil der Gesamthärte und bezeichnet die Menge des im Wasser gelösten Kalk. Kalkhärte wird gesondert angegeben da sie in besonderem Maße die Eigenschaften des Wassers beeinflusst. Kalkhärte hat meistens als Ursache das sich im Sand des Beckens Kalk befand, oder bereits durch den Wasserhahn eingeschleppt wurde. Eine Möglichkeit um Kalkhärte zu reduzieren ist ebenfalls ein Wasserfilter den man oft in der Küche findet. Auch hier bieten die großen Aquarisikkonzerne wieder eine reichhaltige Palette von Chemikalien um die Kalkhärte zu reduzieren. Idealer Weise sollte der Kalkhärtegrad bei < 4° dH liegen Sauerstoffsättigung
( O2 ) : O2 ist die chemische Bezeichnung für reinen Sauerstoff. Er ist
für alle im Wasser lebenden Tiere von großer Wichtigkeit, da sie ihn, wie wir
Menschen, brauchen um zu atmen. Der Sauerstoff ist jedoch im Wasser gelöst und
wird von den Fischen über die Kiemen herausgefiltert. Kaltes Wasser hat eine
hohe Sauerstoffkapazität wo hingegen in warmen Wasser nicht so viel Sauerstoff
gebunden werden kann. Darum kann es besonders leicht in einem heißen Sommer
dazu kommen, dass der Sauerstoff im Becken knapp wird. Sauerstoff wird außerdem
durch Tiere im Wasser verbraucht, wie bei Menschen an der Luft auch. Um den
Sauerstoffgehalt des Beckens zu erhöhen gibt es sehr vielfältige Möglichkeiten,
hier einige davon : Der Sauerstoffgehalt des Wassers sollte möglichst hoch sein, da die Triops den Sauerstoff zum atmen brauchen. Er sollte auch unbedingt regelmäßig kontrolliert werden, da ein Abfallen des Sauerstoffgehaltes innerhalb kürzester Zeit zum Tod führen kann. Ein gutes Zeichen für ausreichen Sauerstoff im Becken ist immer wenn sich an den Beckenwänden kleine Luftbläschen ablagern; das bedeutet, dass das Wasser mit Sauerstoff übersättigt ist, also mehr Sauerstoff im Becken ist, als gebunden werden kann. Bei niedrigem Sauerstoffgehalt vermehren sich innerhalb kürzester Zeit anaerobe Bakterien die nicht auf den Sauerstoff angewiesen sind. Durch ihre Verdauung werden hoch giftige Substanzen produziert die das Wasser dann innerhalb kürzester Zeit „kippen“ lassen. Der Sauerstoffgehalt sollte bei mindestens > 2,5mg/l Kohlenstoffdioxidsättigung ( CO2 ) : CO2 ist die chemische Abkürzung für Kohlenstoffdioxid. Es handelt sich dabei um ein Stoffwechselprodukt, das von Tieren abgesondert wird. Kohlenstoffdioxid kann wenn es in zu hoher Konzentration im Wasser vorhanden ist, Kohlensäure bilden, die das Wasser sauer macht, sprich der pH-Wert fällt. Da es kontinuierlich produziert wird, muss man es nachhaltig bekämpfen, es helfen also keine einmaligen Maßnahmen. Es gibt auch hier wieder verschiedene Wege den CO2 Gehalt des Wassers gering zu halten; man kann ihn durch einen Ausströmerstein senken, da, ähnlich wie beim Mineralwasser in das man mit einem Strohhalm pustet, die Kohlensäure und das Kohlenstoffdioxid ausgetrieben wird. Eine andere effektive Methode ist es ihm mit Wasserpflanzen entgegenzurücken, da für die Photosynthese Kohlenstoffdioxid benötigt wird, sprich es wird durch die Pflanzen abgebaut. Eine gewisse Menge an Kohlenstoffdioxid im Wasser ist notwendig, damit die Wasserpflanzen gedeihen können. Ähnlich wie Tiere mit dem Sauerstoff benötigen sie das CO² um atmen zu können. Idealer Weise liegt der CO² Gehalt bei < 3,5mg/l Nitrit/Nitrat
( NO²/NO³ ) : Es handelt sich dabei um Stickstoffverbindungen. Im Detritus der Triops
befindet sich Nitrat ( NO3-
)
das sich im Laufe der Zeit im Wasser löst. Nitrat selbst ist ungiftig.
Wenn es allerdings in zu hoher Konzentration im Wasser vorliegt und sich
spezielle Faulbakterien im Wasser befinden, zerfällt das Nitrat zu dem giftigen
Nitrit ( NO2- ). Es reichen bereits geringe
Konzentrationen von Nitrit im Wasser aus, um für die Triops ernsthaft
gesundheitsgefährdend bis tödlich zu sein. Nitrit lässt sich durch spezielle
Bakterien abbauen die sich mit der Zeit in Filterschwämmen oder anderem
schwammigen Material bilden können. Um es gar nicht erst zu einer Bildung von
Nitrit kommen zu lassen, sollte man bereits für einen regelmäßigen
Nitratabbau sorgen. Dafür sollte man wenigstens ein paar Aquarienpflanzen
haben, die das Nitrat absorbieren und in neue Zellen umwandeln, die den Triops
dann später wieder als Futter dienen können oder alle paar Tage einen
Teilwasserwechsel durchführen. Ich persönlich bevorzuge allerdings
Wasserpflanzen, da diese die wohl einfachste und bequemste Lösung sind. Der Nitratwert sollte einen Maximalwert von 100mg/l nicht übersteigen. Nitrit sollte im Idealfall keines vorhanden sein. Mineralstoffe/Spurenelemente/ Schwermetalle : In jedem Wasser sind auch noch andere Stoffe gelöst, die sogenannten Mineralstoffe. Dieses sind zum Beispiel Natrium, Calcium, Clorid, Magnesium, Sulfat und andere. Diese sind vollkommen harmlos und beeinträchtigen bei zu hoher Konzentration nur den Härtegrad des Wassers. Anders sieht es bei den sogenannten Spurenelementen aus, also Stoffen, die nur in ganz winzig kleinen Mengen vorhanden sind wie Eisen, Mangan, Kupfer, Nickel und andere. Besonders Kupfer ist für Triops hochgradig giftig und kann bereits in kleinen Dosen tödlich sein. Verwendet man Wasser aus der Leitung empfiehlt sich ein Blick auf die Homepage des zuständigen Wasserwerkes um eventuelle Kupferbelastungen des Wassers festzustellen, dort sind in aller Regel genaue Wasserwertanalysen veröffentlicht. zuletzt gibt es dann noch die Schwermetalle wie Blei, Uran, Quecksilber und andere. Diese Stoffe sind auch für den Menschen hochgradig giftig und sollten eigentlich nicht im Trinkwasser enthalten sein, dennoch werden diese der Vollständigkeit halber mit aufgelistet. Diese Stoffe wären für Triops auch absolut schädlich bis tödlich. --- Es müssen aber nicht nur die Wasserwerte stimmen, sondern auch verschiedene andere Faktoren. Sehr wichtig besonders bei jungen Triops ist die richtige Beckentemperatur. Es hat sich in der Praxis gezeigt das Nauplien am liebsten bei etwa 26,5°C schlüpfen, nach etwa einer Woche sollte man damit beginnen die Triops an die spätere Beckentemperatur zu gewöhnen. Euros bevorzugen Temperaturen von 22-24°C, Amis mögen es lieber etwas wärmer, etwa 24-26°C und Ausis bevorzugen mit 28-30°C den höchsten Temperaturbereich. Ein Becken in dem alle drei Arten gehalten werden, sollte die Temperatur etwa 24-26°C betragen. Man muss jedoch wissen, das bei niedrigen Temperaturen nicht nur die Bildung von Bakterien sondern auch das Wachstum der Triops gehemmt wird, wo sich die Triops hingegen im warmen Wasser ziemlich gut und schnell entwickeln, was sich allerdings auch von den Bakterien behaupten lässt, die für einen faulen modrigen Geruch verantwortlich sind. Außerdem kann es in warmen Wasser schnell zu Sauerstoffmangel kommen. Wer es lieber pflegeleicht haben will, setzt die Haltungstemperatur also eher im unteren Bereich an. Wer seine Tiere gerne besonders schnell wachsen sehen will, orientiert sich am oberen Teil des Toleranzbereichs. Besonderen Aufwand muss man mit Leitungswasser betreiben, bis man einen Triops darin halten kann. Wenn man Nauplien in Leitungswasser großziehen will, sollte man das Leitungswasser durch einen Wasserfilter mit einer Kohlepatrone laufen lassen, um all die schädlichen Schwermetalle und Kalk aus dem Wasser zu filtern. Dann einmal abkochen, um alle Keime im Wasser abzutöten, darauf mit der auf der Verpackung vorgeschriebenen Menge Wasseraufbereiter versetzen, der das biologische Gleichgewicht im Wasser herstellt. Nun das Ganze noch in einem Kanister abfüllen und für einige wenige Tage offen stehen lassen, damit es abstehen kann. Man sollte das Wasser wenigstens eine Woche bevor die Tiere ins Becken kommen, schon hineingeben, damit es „einfahren“ kann. Das Wasser wird sich danach so ausgependelt haben, das die Triops keinerlei Probleme mehr mit dem Wasser haben sollten. Eine genaue Anleitung zum Aufbereiten von Leitungswasser findet ihr hier . Wer dem Risiko von Giftstoffen im Wasser aus dem Wege gehen will der kann sich im Supermarkt auch stilles Mineralwasser besorgen. Es enthält genau die Stoffe, welche die Triops zum Wachsen benötigen und ist gleichzeitig frei von allen Schadstoffen. Mineralwasser ist wohl eine der besten Lösungen, doch leider auch mit die teuerste. All den Aufwand braucht man mit destilliertem Wasser nicht zu betreiben, denn es ist chemisch reines Wasser und enthält keinerlei Ionen. Man sollte es jedoch nicht pur verwenden, da es auch keinerlei Spurenelemente und Mineralstoffe enthält, die für das Wachstum von Lebewesen von größter Bedeutung sind. Destilliertes Wasser entzieht außerdem den Triops ihre körpereigenen Mineralstoffe sodass es zu Mangelerscheinungen kommen kann oder wenigstens das Wachstum gehemmt wird. Einige Züchter hatten auch schon Erfolg damit das sie ihre Triops in aufgefangenem Regenwasser gehalten haben. Regenwasser hat ähnliche Eigenschaften wie das destillierte Wasser. Wenn man nicht grade in der Nähe von Schwerindustrien oder stark befahrenen Straßen wohnt, kann man mit einem Trichter und einer Wasserflasche oder wer hat, mit einer Regentonne das Wasser auffangen. Der Behälter in dem es aufgefangen wird sollte jedoch auf jeden Fall sauber sein, um Verunreinigungen zu vermeiden. Bei einem Aufzuchtsbehälter sollte das Gemisch von destilliertem Wasser und aufbereitetem Leitungswasser etwa 1 : 1 sein, bei Aquarienwasser für erwachsene Tiere 1 : 2 oder noch weniger destilliertes Wasser. Der Grund dafür liegt darin, dass das destillierte Wasser einen großen osmotischen Druck ausübt der die Eier schneller schlüpfen lässt und eben das es rein ist und sich gut für die Nauplien eignet. Die erwachsenen Tiere sind schon robuster und nicht mehr auf so reines Wasser angewiesen. Man kann für erwachsene Tiere sogar reines aufbereitetes Leitungswasser verwenden, vorrausgesetzt das Wasser ist qualitativ in Ordnung. |
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