Verhalten

>>> Hallo und herzlich willkommen auf Koenigstigers-Urzeitkrebse.de. Hier erfahrt ihr alles Wissenswerte über die Zucht und Pflege von Urzeitkrebsen wie Triops Cancriformis - Triops Longicaudatus - Triops Australiensis - Lepidurus Apus - Artemia Franciscana - Artemia Parthenogenetica - Artemia spec. Sibiria - Artemia cf. Salina - Artemia Salina - Branchipus Schaefferii - Daphnia Magna - Daphnia Pulex und vielen anderen <<<
 

Home
Nach oben

Besucher :

Das Verhalten der Artemien ist sehr interessant, da es sich im Laufe ihres Lebens mehrmals verändert. Generell kann man ihr Verhalten in drei Kategorien unterteilen :

Frühes Larvenstadium

Direkt nach dem Schlupf bis zum Alter von wenigen Tagen bewegt sich die Larve mit einfachen zuckenden Bewegungen durchs Becken. Es lässt sich beobachten, dass sich die Larven mit besonderer Vorliebe in helleren Regionen des Beckens aufhalten. Die kleinen Artemialarven sind keine Sonnenanbeter, dieses sonderbare Verhalten hat einen anderen Ursprung : pflanzliches Plankton, welches von Artemien mit vorliebe gefressen wird, hält sich mit vorliebe in helleren Regionen auf, da es das Licht benötigt um Fotosynthese betreiben zu können. Der Instinkt der Tiere sagt ihnen, dass sie die diese hellen Stellen aufsuchen müssen, da dort die vielversprechendsten Plätze sind, um ausreichend Futter zu finden. Um diesem Trieb nachgehen zu können, sind sie mit dem bereits direkt nach der Geburt voll funktionsfähigen Naupliusauge bestens ausgerüstet. Dieses primitive Auge ist in der Lage hell und dunkel zu unterscheiden. Für komplexe Bilder der Umgebung ist es leider nicht entwickelt genug. Um helle Ecken des Aquariums aufzuspüren ist es jedoch vollkommen ausreichend.

Spätes Larvenstadium

Im Laufe des Larvenstadiums verändert sich das Verhalten der Tiere merklich. Sie meiden nun hellere Regionen des Beckens und halten sich mit Vorliebe eher in dunkleren Regionen auf. Wenn man sich die Tiere genauer anschaut, kann man erkennen, dass sich neben dem Naupliusauge zwei weitere Augen gebildet haben. Diese sind den Facettenaugen der Insekten sehr ähnlich und sind sehr viel lichtempfindlicher, als die primitiven Naupliusaugen. Die Artemien werden durch zu starkes Licht geblendet. Es macht ihnen Angst und sie versuchen zu flüchten. Sie haben gleichzeitig jedoch die ersten Anlagen für die Späteren Ruderbeinchen ausgebildet, was es ihnen nun erleichtert, ausreichend Nahrung aufzunehmen. So wird das Defizit durch die geringeren Mengen an Nahrung, die aufgenommen werden, durch die effizientere Erntemethode wieder wett gemacht.

Erwachsenenstadium

Nach etwa vier bis sechs Wochen, je nach Spezies, hat die Artemie das Larvenstadium abgeschlossen und sich zu einem erwachsenen Tier weiterentwickelt. Das Verhalten bleibt dem des späten Larvenstadiums ähnlich, nur das die Artemie nun Zusätzlich am Bodengrund oder an anderen Oberflächen mit ihren Ruderbeinchen reibt, um am Boden liegende Algenteilchen aufzuwirbeln um sie dann leichter aufnehmen zu können. Die Larven sind dazu noch nicht in der Lage, da die Ruderbeinchen noch nicht ausreichend entwickelt sind, um genügend Kraft zu entwickeln.
Besonders zu nennen ist auch noch das Paarungsverhalten der Tiere. Wenn die Artemia nach etwa einem Monat geschlechtsreif werden, beginnen die männlichen Tiere ( an den großen Mundwerkzeugen gut zu erkennen ) die weiblichen Tiere ( Am Eiersäckchen zu erkennen ) zu umwerben. Sie schwimmen lange um sie umher, streifen sie häufig und folgen ihnen meistens über mehrere Stunden pausenlos auf jeden Schritt und Tritt durchs Becken, bis es dann zur "Hochzeit" kommt. Das Männchen umklammert das Weibchen mit seinen Mundwerkzeugen. Diese schwimmen nun, meist über mehrere Tage vereint, durchs Becken. In dieser Zeit befruchtet das Männchen die noch unbefruchteten Eier, welche das Weibchen in ihrem Eiersäckchen lagert. Nach der Befruchtung trennen sich die beiden Tiere wieder und gehen getrennte Wege.
Nach einer Woche sind die Eier in dem Säckchen des Weibchens reif genug um entweder als sogenannte "Dauereier" einfach aus dem Säckchen ausgestoßen und fallengelassen zu werden oder es schlüpfen neue Larven aus ihnen. Ob das Weibchen nun Eier legt oder ob neue Larven schlüpfen hängt maßgeblich von der Wasserqualität ab, dazu aber mehr im anderen Kapitel.

Besonderheiten

Manchmal kommt es vor, dass die meisten Artemien an der Wasseroberfläche schwimmen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass sich nur wenig Sauerstoff im Wasser befindet. Bei sehr hohen Populationsdichten, oder wenn die Wassertemperatur stark angestiegen ist ( dazu muss man wissen, dass wärmeres Wasser schlechter Sauerstoff speichern kann, als kaltes Wasser ), kann es dazu kommen, dass die Natürliche Diffusion des Sauerstoffs in der Luft, welche an der Oberfläche des Wassers stattfindet, nicht mehr ausreicht um das Wasser des gesamten Beckens mit Sauerstoff zu versorgen. Da der Sauerstoff in den unteren Regionen des Beckens knapp wird, schwimmen die Tiere nach oben, wo sich tendenziell das sauerstoffreichere Wasser befindet.
Langfristig sind die Artemien jedoch dazu gezwungen sich der neuen Lebenssituation anzupassen. 
Diesem Problem begegnen sie mit einem genialen Trick : Artemien filtern ihren Sauerstoff durch feine Kapillargefäße, welche die feinen Blattbeinchen durchziehen. Für diesen Prozess benötigen sie vor allem den roten Blutfarbstoff Hämoglobin, welcher für die Bindung des Sauerstoffs verantwortlich ist. Die Artemien erhöhen einfach die Konzentration des Hämoglobins im Blut und verbessern somit ihre Fähigkeit dem Wasser Sauerstoff zu entziehen. Als Nebeneffekt kann man beobachten, wie die Tiere eine immer stärkere Rotfärbung annehmen. Diese geht zurück, sobald die Populationsdichte zurückgeht oder die Wassertemperatur sinkt und somit die im Wasser gebundene Menge an Sauerstoff wieder ansteigt.

 

 

 

Home ] Nach oben ]

Copyright © 2005 - 2014 Königstigers Urzeitkrebse
Stand: 19. November 2009
Impressum