

Besucher :

| |
Artemias haben sich als Lebensraum einen für Wassertiere eher ungewöhnlichen
Platz ausgesucht : In der Wüste! Ja, es klingt verrückt, aber das ist der
einzige Platz wo Artemien gedeihen können, ohne vor Fressfeinden Angst haben zu
müssen.
Sie bewohnen teilweise riesige Salzseen auf der ganzen Welt, manchmal aber auch
nur kleine Pfützen. Die meiste Zeit des Jahres sind diese Seen einfach
ausgetrocknet; nichts weiter als ein großes Loch in der Landschaft mit
tonnenweise Salz darin und natürlich vielen Millionen winzig kleiner Eier, die
nur auf den nächsten Regenguss warten!
Wenigstens einmal im Jahr ist es dann soweit! Ein kräftiger Regenschauer füllt
den ausgetrockneten Salzsee wieder auf. Bereits nach wenigen Tagen schlüpfen
die Artemien aus ihren Eiern und ihr Lebenszyklus beginnt von vorne. Die kleinen
Nauplien strampeln unermüdlich durch den großen Salzsee auf der Suche nach
Fressbarem. Innerhalb weniger Wochen entwickelt sich die kleine, tropfenförmige
Nauplie weiter zur erwachsenen Artemie, grade Rechtzeitig, um sich zu paaren,
noch bevor der Salzsee wieder austrocknet. Rasch paaren sich Männchen und
Weibchen und legen ihre Eier ab, bevor das See austrocknet und sich ihr kurzes
Leben zu Ende geht.
Doch warum machen Artemien soetwas? Warum leben sie nicht einfach in den großen
Ozeanen, die das ganze Jahr über mit Wasser gefüllt sind? Ganz einfach! Wegen
ihrer Feinde! Artemien sind sehr kleine vegetarisch lebende Krebschen, die einem
Fressfeind, wie beispielsweise einem hungrigen Fisch nichts entgegenzusetzen
haben. Im großen Ozean wären sie hoffnungslos verloren! Innerhalb kürzester
Zeit würden die Fische selbst riesige Artemiakolonien einfach auffressen und
somit auslöschen. Damit de kleinen Tierchen in Frieden leben können, haben sie
sich einen Trick ausgedacht! Sie suchen sich einfach sogenannte Temporärgewässer!
Als Temporärgewässer bezeichnet man Seen oder Teiche die nur zu einer ganz
bestimmten Zeit im Jahr Wasser führen und den Rest des Jahres ausgetrocknet
sind. Der Vorteil dieses Lebensraumes liegt auf der Hand : trocknet der See aus,
sterben die Fische und die Artemien haben keine Feinde mehr, doch Halt! Dann
sterben die Artemien ja auch! Aber trotzdem sterben sie nicht für immer aus.
Das Geheimnis ihres Überlebens liegt in den Eiern, sogenannte Dauereier. Winzig
klein und kompakt schützt sie die winzig kleine Larve vor sämtlichen
Umwelteinflüssen, weder Hitze noch Kälte, ja noch nicht einmal die Trockenheit
können ihnen etwas anhaben! Während der Fischlaich kaputt geht, wenn er
austrocknet, können die Artemiaeier selbst das Austrocknen ohne Schaden überstehen.
Wenn es dann im nächsten Jahr wieder regnet, füllen sich die Seen wieder auf
und der Kreislauf beginnt von neuem, nur diesmal sind keine räuberischen Fische
mehr im See und die Artemien können friedlich leben ohne Angst vor den Fischen.
| |
|