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Aufzuchtstagebuch
I.)
Vorwort
Hallo alle zusammen!
Ich habe früher als
kleiner Knirps von 12 Jahren mit großer Begeisterung Salzkrebschen aus einem
Experimentierkasten gezüchtet, habe meinen Spaß dran gehabt, musste es nur
irgendwann aufgeben, weil irgendwann mal Eier alle waren und ich keine mehr
nachbekommen habe. Habe dann durch ein Verlagsprospekt mitbekommen das es auch
eine Triops - Farm gibt. Habe daraufhin mich erst mal schlau gemacht, was denn
überhaupt Triops sind, bin bei der Suche unter anderem auch über www.urzeitkrebse.de
gestolpert. Habe mich einmal durch die Bildergalerie durchgeklickt und einmal
ein wenig im Forum gestöbert. Habe mich von da an total für die niedlichen
Tiere begeistert und bin sofort auf, mir alles nötige für die Zucht zu
besorgen. Doch der Experimentierasten mit seinen über 30 Euro war mir dann doch
etwas zu deftig... Habe mir deswegen „übriges“ Aquarium - Material von
Vater und einem Kumpel schenken lassen und mir dann die Eier samt Futter im Shop
auf der Seite bestellt.
Ich selber habe keine eigenen
Erfahrungen mit Triops gemacht, es ist also meine erste Zucht. Ich werde mir hin
und wieder Hilfe aus dem Forum holen, wenn ich nicht weiterkomme, oder ich
Probleme habe. Ich war besonders angetan von der Idee ein Aufzuchtstagebuch zu
machen, wie Gummi es bereits vor mir getan hat. Ich habe zur Zeit Ferien, und
habe alles nötige Material zur Verfügung um den Zuchtversuch ausreichen mit
Text und Bildern zu dokumentieren. Der Grund warum ich das mache ist einmal weil
ich mich für die Tiere interessiere, weil ich sie gerne studieren möchte und
Merkmale an ihrem Verhalten selbst entdecken will und auch um anderen angehenden
Züchtern vielleicht die ein oder andere Hilfestellung bei ihrer eigenen Zucht
zu geben. Ich werde jeden Tag mehrmals einen Blick auf das Aquarium werfen, und
mit Bild dokumentieren, was sich da so tut, um euch möglichst nahe ans
Geschehen zu bringen. Hin und wieder werde ich auch mal ein paar Tipps aus dem
Forum mit einbringen, die vielleicht für den ein oder anderen Züchter nützlich
sein könnten. Ich bitte darum um tatkräftige Mitarbeit aus dem Forum, um
dieses Aufzuchttagebuch möglichst informativ und brauchbar für alle Züchter
zu machen. Da es im Moment scheinbar viele unterschiedliche Meinungen gibt, was
gut ist und was nicht möchte ich nach Möglichkeit ( das es 100% nicht möglich
ist, ist mir klar ) ein allgemein gültiges Nachschlagewerk schreiben, wo alles
wichtige aus dem Forum kompakt zusammen steht.
So, frohes Schaffen und viel
Spaß beim mitschreiben und beim lesen
Stephan Torske
II.)
Der Triops
Der Triops gilt als das älteste noch lebende Tier auf dieser Welt. Man schätzt,
das die ersten Vertreter dieser Spezies bereits vor 220 Millionen Jahren das
Licht der Welt erblickt haben. Sie gehören zur Spezies der Branchiopoden, den
Kiemenfüßlern, zur Unterfamilie der Notostraca, der Rückenschaler. Der
Triops verfügt über 40 und mehr Beinpaare, zwei längliche am Kopf
befindliche Antennen, und drei Augen, woher auch sein Name kommt ( gr. Triops
= Dreiauge ) Er hat eine große fingernagelförmige Schädelplatte, unter dem
sein Kopf, seine Beine und seine Organe liegen, sie ist ziemlich hart und
dient ihm als Rüstung. Er hat einen länglichen Schwanz, der mit schuppenähnlichen
Plättchen besetzt ist. An der Schwanzspitze hat er einen zweigeteilten
Gabelschwanz.
Triops sind Allesfresser, sie können sich sowohl
von tierischer als auch von pflanzlicher Nahrung ernähren. Im Nauplienstadium
ernähren sie sich von Plankton und anderen pflanzlichen Schwebteilchen, die
im Wasser sind. Diese filtern sie mit Hilfe ihrer Ruderbeinchen aus dem
Wasser. Die erwachsenen Tiere ernähren sich von kleinen Insekten wie Mückenlarven,
Kaulquappen und Würmern. Allgemein lässt sich aber sagen das sie sich sehr
Proteinreich ernähren, da sie die Proteine für ihres Wachstum benötigen.
Triops häuten sich je nach Umweltbedingungen unterschiedlich oft und benötigen
daher große Mengen an Proteinen. Wie viele andere krebsähnliche Tiere werfen
sie ihre alte Haut ab um die darunter neu gebildete zum Vorschein zu bringen.
Man unterscheidet generell zwischen 11 Unterarten
der Triops von denen sich Hauptsächlich nur zwei für die Aquarienzucht
eignen : Triops Longicaudatus ( In Amerika beheimatete Spezies, darum auch als
Ami bezeichnet ) und Triops cancriformis ( In Mitteleuropa beheimatet, darum
auch als Euro bezeichnet ). Die Amis, leicht an ihren rötlich gefärbten
Beinen und der blaugrauen Schädelplatte zu erkennen werden in Gefangenschaft
bis zu 9cm lang. Sie bevorzugen Temperaturen ab 24°C. Die Euros haben
hingegen eine bräunlich gefärbte Schädelplatte, die zahlreiche Flecken
aufweist, ihre Beine sind bräunlich bis schwarz. Ihr Körper ist im Vergleich
zu den Amis bulliger und rundlicher, wohingegen die Amis einen eher
langgestreckten Körper haben. Euros werden bis zu 11cm lang und bevorzugen
Temperaturen ab 22°C.
Die Triops vermehren sich über sogenannte
Jungfernzeugung, was soviel bedeutet wie das die Eier des Weibchens nicht
befruchtet werden müssen um das aus ihm eine Nauplie schlüpft. Es kommt auch
nicht zu einem Austausch der Gene der beiden Elterntiere was dazu führt, dass
die Nauplie ein natürlicher Klon der Mutter ist. Bei den Triops gibt es fast
ausschließlich Weibchen. Man schätzt etwa jeder hundertste Triops ist ein Männchen.
Es wird vermutet, dass die Männchen dazu da sind neue genetische Anpassungen
durchzuführen, um sich dem Lebensraum schneller anzupassen. Das, so die
derzeitige Meinung der Wissenschaftler ist der Grund, warum sie schon viele
Millionen Jahre leben. Es gibt noch eine Besonderheit bei ihrer Fortpflanzung
: Triops legen sogenannte „Dauereier“. Diese Eier sind kälte- hitze- und
stoßunempfindlich, sie können theoretisch Jahrhunderte lang ohne
Stoffwechsel und ohne Wasser überleben. Gießt man nun die ausgetrockneten
Eier wieder mit Wasser auf, dauert es nur wenige Tage und die Nauplien schlüpfen.
Die Begründung für dies Verhalten lässt sich in ihrem Umfeld begründen :
Triops haben schon zu einer Zeit gelebt, in der es ihren größten Fressfeind
noch nicht gab : die Fische! Um den Fischen zu entkommen haben sich Triops
einen genialen Trick einfallen lassen, sie haben sich in kleine Tümpel zurückgezogen,
die in einer Trockenperiode austrocknen. Die Triops und die Fische sterben!
Doch die Eier, die die Triops zu Lebzeiten gelegt haben warten nur auf die nächste
Regenperiode, um den Kreislauf ( Schlüpfen, Wachsen,
Eierlegen, Sterben, Schlüpfen… ) wieder von neuem beginnen zu lassen.
III.)
Verwendetes Material / Vorbereitungen für die Zucht
Als Aquarium verwende ich ein
handelsübliches Glasaquarium mit 80 l Fassungsvermögen. Als Bodenbelag
verwende ich Quarzsand mit einer Körnung von etwa 1mm, den ich erst mal kräftig
ausgewaschen habe, bis keine Verunreinigungen, Staub oder sonst was mehr im Sand
waren. Habe den Sand etwa 3 cm hoch im ganzen Aquarium verteilt. Ich verwende
destilliertes Wasser aus dem Supermarkt, wovon ich genau 60l in das Aquarium gefüllt
habe. Habe an dem Aquarium ein Kristallthermometer angebracht, um die Temperatur
abzulesen. Die Temperatur regele ich mit einem 50 Watt Heizstab , den ich auf 26
– 27°C eingestellt habe. Für die Filterung benutze ich einen kleinen
Plastikkasten, der mit Aktivkohle und mit Filterwatte gefüllt wird. Er wird mit
einer kleinen Membranpumpe betrieben. Ich benutze ein sehr kleines Modell mit 2
Watt Leistung. Zusätzlich habe ich für die Belüftung noch einen Sprudelstein,
den ich auch noch ersatzweise anschließen kann. Für die Beleuchtung benutze
ich eine 15 Watt Leuchtstoffröhre mit etwa 80 Lux Lichtintensität.

Quarzsand » 3cm hoch Filterkasten
Ausströmerstein
destilliertes Wasser

Heizstab 50W Kristallthermometer
Als Standort habe ich einen
etwa 1m hohen Schrank in einer Ecke neben einem Fenster gewählt, ein mal um das
Aquarium keinen direkten Sonnenstrahlen auszuliefern, und um es vor dem kalten
Fußboden zu schützen. Das Aquarium steht in einem Gartenhaus, weit weg vom nächsten
menschlichen Wesen, damit die Tiere ganz für sich alleine sind, und ihre Ruhe
genießen können, aber auch um das Risiko der Verunreinigung das Wassers möglichst
gering zu halten, wegen Zigarettenqualm oder Küchengerüchen. Ich denke das ist
der ideale Standort für die kleinen Triops.

Aquarium
links unbeleuchtet, rechts beleuchtet
Für die Zucht habe ich mir
zwei Ansätze besorgt, einen Ansatz mit Amis ( Triops Longicaudatus ) und einen
mit Euros ( Triops cancriformis ), um eine Mischung beider Arten zu haben und um
ihr Verhalten bei gleichen Bedingungen besser vergleichen zu können.
Als Futter benutze ich
Staubfutter für Jungfische, für die älteren Tiere Mückenlarven und
Kraftfutter für Triops.

Algen,
getrocknet Staubfutter für
Nauplien Kraftfutter Triops
Jetzt ein paar Worte zu den
Vorbereitungen die ich getroffen habe : Es ist unbedingt nötig, dass das Wasser
sauber und frei von Schadstoffen ist; darum habe ich den Sand mehrmals gründlich
mit Leitungswasser ausgewaschen, habe den Sand dazu in einen Plastikeimer gefüllt,
und immer so 5 cm hoch mit Wasser aufgegossen, dann mehrmals den Sand gut
durchgemengt, das Wasser wieder abgegossen und wieder von vorne. Die ganze
Prozedur habe ich solange gemacht bis das Wasser, was über dem Sand ist, klar
und sauber bleibt, auch nach intensivem Durchmischen. Habe dann ein letztes Mal
den Sand mit destilliertem Wasser durchgemischt, um eventuelle Verunreinigungen
die aus dem Leitungswasser stammen könnten auch noch zu entfernen. Habe das
Aquarium ebenfalls mehrmals mit Leitungswasser und mit einem neuen unbenutzten
Schwamm mehrmals ausgewaschen, zum Schluss auch einmal wieder mit destilliertem
Wasser ausgespült. Habe dann den Sand ins Aquarium gepackt und grob schon mal
so verteilt, wie er später liegen soll. Zum Wasser auffüllen habe ich einen
einfachen Trick benutzt, um nicht allen Dreck der doch noch irgendwo drin sein
sollte, aufzuwühlen : Habe eine Untertasse in den Sand gelegt und habe dann das
destillierte Wasser auf den Teller geschüttet, so kann man das Wasser einfüllen
ohne größere Probleme, wenn schon so ein paar cm hoch Wasser im Aquarium
steht, das Wasser einfach gegen die Aquarienwand gießen, so kann man das Becken
nach und nach auffüllen. Habe das Becken bis 5cm unter den Rand gefüllt, um
das Beckenvolumen voll auszunutzen. Habe auch gleich den Heizstab mit den Saugnäpfen
an der Beckenwand montiert, und habe ihn auf 27-28°C eingestellt. Habe die
Pumpe und den Filterkasten auch schon im Aquarium angebracht und eingeschaltet.
Habe das Aquarium 1 Woche vor Zuchtbeginn aufgebaut und alle Geräte, Heizung,
Pumpe und Filter laufen lassen, um das Wasser auspendeln zu lassen, damit sich
Ph- Wert, Temperatur und alles sonstige auspendeln können. Habe ein Aquarium
mit Deckel gewählt damit sich kein Staub im Wasser anlagern kann, und damit
verdunstetes Wasser gleich wieder zurück ins Becken tropft.
Habe auch noch etwas zusätzliches
Material, Habe einen kleinen 8*5 cm Kescher der normalerweise für junge Guppys
benutzt wird, er ist sehr feinmaschig und eignet sich sowohl für junge Triops
wie auch für etwas ältere Tiere. Das Netz ist sehr fein und weich, das sich
die Tiere nicht verletzen können. Für die ausgewachsenen Tiere habe ich einen
15 * 8 cm Kescher, der wird aber erst später zum Einsatz kommen.

Kescher
Noch ein paar Hinweise :
-
Das Ausspülen das Aquariums und des Sandes ist dringend notwendig, da
Triops sehr empfindlich auf Schadstoffe im Wasser reagieren! Wichtig bei allen
Reinigungsaktionen ist es komplett auf Chemie zu verzichten! Kein
Desinfektionsmittel und keine Seife.
-
Anstatt destilliertem Wasser kann man auch stilles Mineralwasser oder
auch Regenwasser nehmen, in vereinzelten Fällen auch Leitungswasser. Das
wichtigste ist, dass das Wasser einen möglichst neutralen Ph- Wert, eine
geringe Härte und keine Schadstoffe wie Schwermetalle oder sonstiges enthält.
-
Die Beckengröße sollte am Anfang gering sein, etwa 2-5 Liter. Später
je nach Population dann ein größeres Becken. Man rechnet pro cm Triops 1 Liter
Wasser. Also bei 5 Tieren á 5 cm wären 25 Liter ok.
-
Der Heizstab ist nicht zwingend notwendig, wenn man die Wassertemperatur
aus anderen Gründen über 22°C halten kann ( Auch nachts!!! ) braucht man sie
nicht unbedingt. Die Euros bevorzugen Temperaturen ab 22°C, die Amis stehen
mehr auf etwas höhere Temperaturen, so ab 24°C. Ich habe mich bewusst für
eine höhere Temperatur entschieden, da sich die Tiere bei warmen Wasser besser
entwickeln. Der Haken an der Sache ist, das sich Bakterien auch besser
entwickeln! Doch daher ich einen guten Filter drinnen habe, brauche ich mir
keine Sorgen zu machen!
-
Die Pumpe ist auch nicht unbedingt notwendig, man sollte aber dennoch für
ausreichende Sauerstoffzufuhr sorgen. Einige benutzen lieber chemische
Oxidatoren, die über chemische Reaktionen das Wasser mit Sauerstoff anreichern,
andere Verlassen sich auf Pflanzen wie Wasserpest und Entengrütze, aber auch
Sprudelsteine oder ähnliches sind gut geeignet.
-
Ein Filter ist auch nicht unbedingt notwendig, doch grade wenn man ein
Becken mit höheren Temperaturen hat, sollte man nicht auf ihn verzichten!
Aktivkohle filtert Mikropartikel aus dem Wasser, Filterwatte kümmert sich um
die physikalische Reinigung, entfernt also grobe Schmutzteilchen, wie Staub oder
Fussel aus dem Wasser. Es gibt auch spezielle Bakterienkulturen zu kaufen die
das Wasser aufbereiten! Doch hier bitte vorher informieren ob die Kulturen auch
zum Becken passen!!!
-
Beckenbeleuchtung ist sehr wichtig! Triops lieben es hell. Sie bevorzugen
14 Stunden am Tag Licht. Das kann men entweder durch normales Tageslicht, eine
Aquarienbeleuchtung aber auch durch eine einfache Schreibtischlampe erreichen!
Von direkter Sonneneinstrahlung wie z.B. direkt unter einem Fenster ist
abzuraten, da das Wasser so aufheizen kann und kritische Temperaturen erreichen
kann!
-
In den ersten Tagen sollte man jedoch auf Technik verzichten, weil die
Nauplien die ersten Tage lieber ungestört sein wollen. Lediglich Heizung und
Licht können anbleiben
-
Für die Nauplien sollte man einen sogenannten Brutkasten verwenden. Der
Brutkasten ist ein kleiner Plastikkasten der oben an der Oberfläche des
Aquariums schwimmt. Er hat witzig kleine Ritzen an den Seiten über die er mit
dem Aquarium verbunden ist, also das Wasser innen die selben Eigenschaften
hat wie das Wasser außen. Noch dazu sind die Ritzen so fein, das selbst
die winzigen Nauplien nicht durch sie schlüpfen können und ins große Becken
gelangen. Ist ein entscheidender Vorteil, weil man die Tiere nicht erst beim
Umsetzen an das andere Wasser gewöhnen muss, sondern sie im Prinzip schon in
ihrem späteren zuhause sind.
-
Zum Füttern der Triops kann man fast alles nehmen! Triops sind
Allesfresser und können fast jede Nahrung verwerten. Man sollte jedoch darauf
aufpassen, dass die Nahrung der Triops besonders proteinhaltig ist, da die
Triops viele Proteine brauchen, um ihre Häutungen durchzuführen. Besonders gut
eignen sich für die erwachsenen Tiere Lebendfutter wie Würmer, Mücken- und
Fliegenlarven, aber auch gefriergetrocknete Insekten sind gut. Für Nauplien
empfiehlt sich Algenstaubfutter. Man sollte jedoch nicht mehr füttern, als die
Tiere auch wirklich fressen, um Schimmelbefall vorzubeugen.
IV.)
Aufzuchtstagebuch
20.7.2004


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13:30 – So, jetzt geht´s nun endlich los! Habe
bereits eine Woche vor Eintreffen der Eier das Aquarium bezugsbereit
gemacht. Habe die Eier noch mal richtig ausgetrocknet ( ¼ Stunde auf
die Heizung gelegt ) und dann ab ins Wasser! Einen Aufzuchtsansatz der
Amis und einen der Euros. Habe das Gefühl als wenn ich von den Amis
deutlich mehr Eier habe. Kam mir zumindest so vor. Na ja, man wird
sehen. Pumpe habe ich für die ersten Tage abgeschaltet, das Wasser hat
aber eine hohe Sauerstoffsättigung. Die Aquarienbeleuchtung sorgt für
ausreichend Licht und gibt zusätzliche Wärme. Heizstab hält das
Wasser konstant auf 26-27°C, wie man sieht. Werde jetzt regelmäßig über
die Geschehnisse im Wasser berichten. Bin heute Abend beim Dienst, aber
ich denke mal bis um 22 Uhr wird da noch nicht viel drinnen passiert
sein! Werde aber noch mal nachgucken wenn ich wiederkomme.
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22:30 – Noch nichts besonderes zu entdecken, noch
keine Nauplie gesehen! Temperatur weiterhin 26-27°C, lasse Licht die
Nacht über an. Mal sehen was morgen so los ist.
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21.7.2004
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13:30 – Die ersten 24 Stunden rum… auch nach
genauerem Hinsehen noch nichts zu entdecken.
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14:45 – Hurra! Die erste Nauplie hat soeben das
Licht der Welt erblickt! Sie dreht emsig ihre Runden im Aquarium.
Habe sie eine ganze Weile lang beobachtet und ihr
beim Schwimmen zugeguckt. Ist senkrecht hochgeschwommen und hat sich
dann wieder fallen lassen. Lag dann eine ganze Weile im Sand, hat sich
nicht gerührt, dachte erst, sie würde jetzt schon sterben, aber 2
Stunden später, als ich mal wieder vorbeigeguckt hatte, ging es ihr
wieder gut, schlägt schon die ersten Loopings.
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21:00 – Die Nauplien entwickeln sich prächtig!
Es sind nun zwei etwas größere Nauplien die schon einen länglichen Körper
haben, Länge < 1mm und mindestens drei kleine tropfenförmige
Nauplien! Die neuen Nauplien benehmen sich auch so seltsam. Steigen auf
und lassen sich wieder fallen. Scheint wohl normal zu sein. Die Tiere
entwickeln sich wirklich äußerst schnell! Habe eine Nauplie dabei
beobachtet wie sie an der Wasseroberfläche nach Futter grast, wirklich
interessant! Sie ist jetzt auch deutlich schneller unterwegs als
anfangs.
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22.7.2004

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12:30 – Die Nauplien haben sich letzte Nacht ganz
schön vermehrt! Im Becken sind nun 3 große Nauplien, die schon mehr
als 1 mm messen und geschätzt 3 weitere, kleine Nauplien die sich auch
wie die frisch geschlüpften gestern verhalten haben! Daher schließe
ich darauf, dass diese erst vor wenigen Stunden das Licht der Welt
erblickt haben. Die größeren Nauplien scheinen die von gestern zu
sein.
Habe hier einen Schnappschuss mit zwei der
kleineren auf einmal geschafft. Schwammen zufällig mal direkt
nebeneinander rum.
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15:00 – Eine Nauplie ist noch ein ganzes Stück
gewachsen! Die größte Nauplie misst nun knappe 2 mm, habe dazu noch
eine Reihe von Schnappschüssen gemacht wo mehrere Nauplien auf einem
Haufen umherschwimmen, bin echt begeistert! Ich zähle im Moment 8
Nauplien! 3 Große über 1mm, 4 kleine und einen „Riesen“ mit knapp
2mm. Die Nauplien verhalten sich völlig anders als die Artemia –
Nauplien, Artemias konnte man immer gut mit Licht anlocken. Wenn ich die
Aquarienbeleuchtung abschalte und versuche sie mit einer Taschenlampe zu
locken, hauen sie ab. Selbst die frisch geschlüpften. Scheinen wohl ein
wenig lichtempfindlich zu sein!
Habe auch noch mal eine Detailaufnahme von der großen
Nauplie gemacht. An ihrem Körper erkennt man besonders gut die längliche
Form und der Gabelschwanz ist jetzt auch ohne Lupe für mich deutlich
erkennbar. Habe sie einmal mit einer kleinen Nauplie zusammen erwischt,
da schwimmt sie genau auf die Linse von Vorne zu. Ihr Körper ist
deutlich Größer, mehr als doppelt so groß, und das nach grade mal 24
Stunden! Auf dem dritten Foto sieht man die große Nauplie alleine für
sich, wo sie ganz nahe an der Aquarienwand langgeschwommen ist. Habe mir
erlaubt den Ausschnitt noch ein wenig zu vergrößern, damit man die
Details besser erkennt. Sieht jetzt zwar ein bisschen so aus, wie eine
UFO – Sichtung aber wer weiß worum es geht wird’s schon erkennen!
Die Länge jetzt wie gesagt 2mm.
Erkennt man jetzt leider nicht so gut auf dem Bild
aber die Schädelplatte und die Gliederung zwischen Kopf und Schwanz ist
auch schon erkennbar! Werde im Punkt Beobachtungen ein paar Skizzen
einbringen die ich gemacht habe, damit ihr sehen könnt, wie sie sich
entwickelt hat.
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19:15 - Habe die große Nauplie dabei erwischt, wie
sie eine Fliege, die auf der Wasseroberfläche lag angeknabbert hat,
leider ist sie in dem Moment abgehauen wo ich sie knipsen wollte,
wirklich schade! Habe aber einen Schnappschuss gemacht, wo man ihre Größe
schon gut erkennen kann. Heute war es ziemlich heiß, Wassertemperatur
teilweise knapp unter 30°C! Habe kaltes destilliertes Wasser
nachgegossen und mit dem Sprudelstein etwas Luft zugeführt. Temperatur
wieder bei 28°C. Hatte schon Angst ich würde die Tierchen kochen! Für
ein paar Nauplien ist es leider vorbei. Die große Nauplie misst nun
stolze 3mm, zwei weitere mit knapp 2mm ( die dritte
etwas größere von heute mittag hat in einem langen Todeskampf gegen
ihre alte Hülle verloren… Ebenso erging es den ganz kleinen Nauplien.
Hat nur eine den heißen Tag überlebt. „Rest in
Peace“. Werde mich für morgen aber rüsten! Werde etwas
destilliertes Wasser kalt stellen, um damit die Wassertemperatur morgen
etwas zu senken. Hoffentlich verliere ich nicht wieder so viele Tiere
wie heute. Kann ich mir nicht allzu oft erlauben!
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23.7.2004

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14:00 - Die Hitze macht den Tieren zu schaffen.
Habe vorsorglich die Beleuchtung und den Heizstab abgeschaltet, kurz den
Sprudelstein laufen lassen und habe destilliertes Wasser nachgefüllt.
Die Wassertemperatur ist bei 29°C und aufwärts. Es ist wirklich zu heiß
für die Zucht ich hoffe das es sich bald abkühlen wird. Ich habe im
Moment och 4 Nauplien, eine etwa 3mm und drei mir jeweils 2mm. Es sind
aber noch einige Eier im Aquarium, aus denen nichts geschlüpft ist, ich
hoffe sehr dass noch ein paar Triops nachkommen. Vier Tiere scheint mir
ein bisschen wenig.
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20:00 - Die vier Nauplien haben
den Tag überstanden! Habe ihnen zwischendurch mehrmals etwas Sauerstoff
ins Becken gepumpt, um die Temperatur etwas zu senken. Temperatur hat
sich nun auf 28°C stabilisiert. Habe noch mal glück gehabt. Die größte
Nauplie habe ich grade eben beim Häuten entdeckt. Misst jetzt etwas
unter 5mm. Die anderen drei sind nicht merklich gewachsen. Habe eine
Priese Futter ins Wasser gestreut, damit sie sich voll fressen können
und schneller wachsen! Will sie schnell aus dem Nauplienstadium
rausbekommen damit sie nicht mehr so anfällig sind.
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24.7.2004
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13:00 – Nach der großen Hitze in den letzten
Tagen tut den Triops die Abkühlung gut! Beckentemperatur liegt bei 26°C.
Allen vier Triops scheint es gut zu gehen! Der große misst nun etwa
6mm, die drei anderen haben sich auf etwa 5mm gesteigert.
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22:00 – Nanu? Kann die drei kleineren Nauplien
nicht mehr entdecken. Vielleicht haben sie sich im Sand verscharrt! Wird
man sehen ob es sie noch gibt. Die Große ist nach wie vor putzmunter.
Misst nun etwa 7mm. Entwickelt sich ausgesprochen gut
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25.7.2004


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12:30 – Habe sowohl gute als auch schlechte
Neuigkeiten! Die kleinen Nauplien scheinen gestorben zu seien, habe bei
der täglichen Sauerstoffzufuhr zwei von ihren Körpern regungslos
durchs Wasser treiben sehen. Denke das war es dann wohl mit ihnen. Die
Große entwickelt sich nach wie vor prächtig. Misst schon 8mm und ist
ohne Lupe deutlich auf den ersten Blick zu entdecken! Habe heute auch
das erste mal ohne Lupe seine beiden Hauptaugen erkennen können. Sind
jetzt deutlich voneinander zu unterscheiden! Auch seine Panzerform ist
jetzt deutlich ausgeprägt. Man kann sehr schön die Form der Schädelplatte
und die Form des Schwanzes erkennen. Ist nur etwas schwierig ein Bild
von ihm zu machen, da er im Moment damit beschäftigt ist eine im Wasser
versunkene Mücke zu verzehren und die inzwischen am Bodengrund
gewachsenen Algenbüschel abzuknabbern. Habe ihn auch beim Scharren im
Sand beobachtet. Benimmt sich schon wie ein ausgewachsenes Tier. Ist
ungeheuer aktiv und selten still an einem Ort. Die gute Nachricht ist
ich habe zwei ganz neue Nauplien entdeckt! Daher sie erst nach einiger
Zeit geschlüpft sind vermute ich, das es Euro - Nauplien sind. Sie sind
auch trotz dessen, das sie scheinbar erst wenige Stunden alt sind schon
erstaunlich groß. Habe die Aufnahme links ohne Lupe oder Vergrößerung
mit der selben Webcam aufgenommen! Geschätzte Größe 2,5 mm.
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20:00 – So, heute bin ich noch mal richtig mutig
geworden! Hab mir meine größte Nauplie geschnappt, hab sie in ein
Petrischälchen gepackt und mal genau unter die Lupe genommen. Auf dem
Millimeterpapier misst sie jetzt genau 10mm, hat also ihren ersten
Zentimeter genommen. Sie sieht jetzt genau wie ein Triops aus, zähle
mehr als zwei Dutzend Beinpaare die welche ganze Zeit am rumrudern sind,
zwei Große und ein kleineres Auge, zwei Antennen die seitlich unter der
Schädelplatte hervorgucken, ein Schwanz der in mehrere
dachschindelartig überlappte Segmente geteilt ist, der sich am Ende in
zwei lange V-förmig abgespreizte Gabelschwanzteile aufteilt. Habe hier
noch zwei Bilder gemacht, um euch mal den Anblick näher
zubringen, den ich heute hatte. Ein wirklich interessanter Einblick.
Habe eine Skizze von ihm angefertigt, werdet ihr später im Punkt
Beobachtungen finden!
Des Weiteren habe ich wieder die beiden neu geschlüpften
Nauplien beobachtet. Sie wachsen deutlich schneller als die anderen. Die
beiden heute morgen zuerst gesichteten Nauplien messen nun etwa 3,5mm,
sie grasen bereits an der Wasseroberfläche nach Futter. Schwimmen die
ganze Zeit im Algenfutter umher und rudern sich die kleinen Partikel zu
ihrem Körper hin. Gesundheitlich scheint alles OK zu sein. Die Algen am
Boden sind etwas gewachsen.
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26.7.2004

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12:00 – Das Wachstum meiner Nauplien lässt mich
doch wieder recht zuversichtlich werden, das ich nicht allzu viel falsch
mache! Der junge Triops hat über die Nacht satte 2mm zugelegt. Habe sie
heute Mittag im Sand am Buddeln gesehen, hat wahrscheinlich nach
Planktonkrümeln gesucht weil die Wasseroberfläche mal wieder total
leergefressen war! Habe wieder Planktonfutter gefüttert, damit die
nicht hungern müssen. Habe versuchsweise einen Futterbrocken des
Kraftfutters ins Wasser geworfen, um zu sehen wie die Nauplien drauf
reagieren. Bis jetzt wissen sie damit scheinbar noch nichts anzufangen.
Bis jetzt haben sie nur die Algen die am Boden wuchern angeknabbert und
eben das Pulverfutter. Die beiden neuen Nauplien entwickeln sich prächtig!
Haben beide schon ihre Ruderbeinchen und sausen fast genauso schnell
durchs Wasser wie ihr großer Bruder! Bin ziemlich beeindruckt von der
schnellen Entwicklung. Haben ihren Bruder bald eingeholt.
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18:30 – Ha! Der Triops entwickelt jetzt auf
einmal doch Interesse für den Futterbrocken! Sitzt nun schon eine ganze
weile auf ihm und nagt die an dem rum. Würde sagen er hat schon ein
gutes Viertel von dem Futterklumpen verdrückt. Hat einen gesunden
Appetit! Die Menge die er verdrückt hat ist mindestens genauso groß
wie er selbst. Sein Darm hat jetzt auch die Farbe geändert. Vorher war
der Darm ziemlich grün gefärbt von dem Planktonfutter. Er hat jetzt
einen hellbraunen Darm. Liegt wohl an der Futterumstellung. Aber bis
jetzt ist es ihm gut bekommen.
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20:30 – Habe jetzt den alten Futterbrocken
rausgefischt und einen neuen reingeworfen, damit sich kein Schimmel
bildet. Der junge Triops hat sich ordentlich vollgefressen, hat sich
nach dem Festmahl auch gleich wieder gehäutet. Mit Schwanz misst er
etwa 1,2cm. Habe im Moment nur eine der beiden jüngeren Nauplien im
Visier. Habe sie auch bei der Häutung erwischt. Hat versucht die alte
Haut abzuschütteln. Nach längerem hin und her hat sie es dann auch
schließlich geschafft! Sie misst etwas mehr als 5mm. Ihren gleichgroßen
Bruder habe ich wie gesagt noch nicht entdeckt. Hat sich wohl im Sand
vergraben… Die mittelgroße Nauplie bleibt nach wie vor verschollen.
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27.7.2004




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01:00 – Habe mich jetzt mal nachts auf die Lauer
gelegt und habe ein Paar Bilder von meinem Triops gemacht. Nachts ist
das Wasser ein wenig kühler, 24°C zeigt das Thermometer. Sein
Verhalten ist wie gewohnt recht lebhaft. Sitzt einen Moment lang auf
einem Punkt, schaufelt ein wenig Sand weg, schwimmt dann ein kleines Stückchen
weiter und das die ganze Zeit. Hat ein Algenbüschel umgemäht. Hat sich
drübergestülpt, die Algen mit seinen Beinchen ausgerupft, einen Teil
hinten rausgeschmissen, einen Teil hat er sich einverleibt. Der Farbe
seines Darms zu urteilen war das nicht sein erster pflanzlicher Schmaus
heute. Er hat mehrere grüne und braune Streifen in seinem Darm. Steht
wohl auf Abwechslung! Sein Gabelschwanz ist jetzt deutlich länger als
vorher. Vor 3 Tagen war sein Gabelschwanz nur ein kleines Stummelchen,
eher als Hörnchen zu bezeichnen. Jetzt ist sein Schwanz etwa halb so
lang wie der restliche Körper, macht etwa 4mm der Gesamtlänge aus. Die
Schädelplatte entwickelt sich ebenso stark. Anfangs war sie nur eine
kleine Ausstülpung über den Augen. Sie entwickelt sich immer weiter
nach hinten, bedeckt nun die meisten der Ruderbeinchen und schließt
fast komplett an das Schwanzstück an. Die Augen sind jetzt eindeutlich
von einander unterscheidbar. Das dritte Auge ist noch schwer zu
erkennen, aber bei genauem Hinsehen erkennt man es auch. Mit Pigmenten
sieht es noch Essig aus, der Triops ist noch vollkommen durchsichtig,
obwohl er frisst und frisst. Na ja, kann ja noch werden. Es kann sich
aber auf Grund seiner Größe nicht mehr so vor mir verstecken wie früher.
Entdecke ihn meistens schon von weitem im Becken. Kann sich nur noch
durch regungsloses Daliegen und im Sand verscharren vor mir verstecken.
Hoffe stark, die anderen verstecken sich auch grade vor mir! Habe außer
meinem großen Triops noch keine andere Nauplie oder sonstige Jungwüchsige
entdeckt, das macht mir schon irgendwie Sorgen. Es ist schon spät, mein
Optimismus meint ich bin nur zu müde sie zu finden. Am Tage hoffe ich
auf etwas mehr Glück. Habe noch ein paar kleine Experimente gemacht,
dazu mehr bei den Beobachtungen! So, jetzt werde ich ihnen und mir
wieder etwas Schlaf gönnen.
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13:00 – Schlechte Neuigkeiten! Ich kann beim
besten Willen die Nauplien nicht finden! Ich weiß nicht wo sie sich
versteckt haben oder ob sie überhaupt noch leben! Ich befürchte das
schlimmste. Meinem großen geht´s jedoch super. Er hat für mich zur
Begrüßung ein paar Saltos im Wasser geschlagen und ist so nahe am
Beckenrand langgeschwommen das ich wieder ein paar schöne Aufnahmen von
ihm machen konnte. Das Bild scheint mir besser gelungen zu sein als die
heute nacht. Der Farbe seines Darmes zu urteilen hat
er heute Nacht nur am Futterbrocken geknabbert. Brauchte wohl nach dem
anstrengenden Photoshooting etwas kraftvolles. Die Algen wuchern weiter
fröhlich vor sich hin. Um den Nachwuchs brauch ich mir auch keine
Sorgen mehr zu machen. Habe mir zwei neue Aufzuchtsansätze geordert, um
die 2. Generation heranzuzüchten während mein großer hier noch lebt.
Er soll ja nicht alleine sein. Kann leider noch keine Aussage darüber
treffen ob es sich um einen Triops longicaudatus oder um einen Triops
cancriformis handelt. Er ist noch total durchsichtig und es ist nicht
mal ein Ansatz von Pigmentierung zu entdecken! Schade, aber das wird
bestimmt in den nächsten Tagen noch kommen.
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15:00 – Habe zwei schöne Schnappschüsse von
meinem Triops gemacht, wie er sich an dem großen Futterbrocken
delektiert. Zugegeben die Bilder von vorgestern sind nicht so
berauschend, weil man den Triops fast gar nicht sieht, als Entschädigung
dafür gibt es heute zwei bessere Bilder, wo man ihn besser drauf sehen
kann. Er ist heute unheimlich vital, habe ihn mehrere Runden durchs
Becken drehen sehen. Schwimmt mit ziemlich großer Geschwindigkeit
durchs Becken und lässt sich nur schwer mit der Kamera einfangen.
Musste daher warten das er sich niederlässt. Hat sich dafür den
Futterbrocken ausgesucht. Habe den Futterbrocken diesmal direkt an den
Beckenrand gelegt, das man ihn da besser knipsen kann. Ist auch voll
aufgegangen die Taktik, zu meiner Freude. Konnte ihm jetzt auch mit
einer Lupe beim Futtern zugucken, konnte unter anderem sehen, dass er
mit seinen Beinchen über die Oberfläche des Futterbrockens kratzt und
sich dabei mit seinen Mundwerkzeugen an dem Brocken festbeißt, damit er
nicht weggetrieben wird. Das macht er solange bis er ein kleines Stückchen
abgerissen hat, lässt dann den Futterbrocken los, lässt sich auf den Rücken
fallen und futtert den Brocken genüsslich auf. Mir scheint das Triops
größere Futterbrocken nur in Rückenlage aufnehmen können.
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28.7.2004

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15:00 – So, nun habe ich wirklich alle Hoffnungen
aufgegeben, dass die anderen Nauplien noch leben! Es ist nur mein einer
Triops noch da! Er hingegen erfreut sich bester Gesundheit. Frisst nach
wie vor jeden Tag größere Mengen Futter, wächst jeden Tag konstant
einige wenige Millimeter. Er miss jetzt etwa 1,4cm, hat sich also wieder
ein kleines Stück gesteigert. Habe ihn eben ordentlich mit Sauerstoff
versorgt, habe die Pumpe volle 5 Minuten laufen lassen. Nun müsste er
genug Sauerstoff für einige Stunden haben. Habe leider noch immer nicht
die Pigmentierung erkennen können. Schade aber kann man nichts machen.
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20:00 – Meinem Triops geht es blendend. Bei
seinem Sauerstoffbad war er außergewöhnlich aktiv. Es scheint ihm gut
zu gehen. Er hat heute gut gefressen. Hat sich aber ausschließlich von
den Algen und dem Futterbrocken im Becken ernährt. Das Futter an der
Wasseroberfläche blieb weitegehend unangetastet. Es hat sich im laufe
des Tages nicht mehr gehäutet. Seine Größe beträgt mit Gabelschwanz
nach wie vor 1,4cm. Ist aber deutlich aktiver als heute morgen, habe
jedoch keine Ahnung woran das liegt! Es ist losgehechtet als ich den
Sprudelstein eingeschaltet habe. Werde in den nächsten
Tagen mal ein paar Experimente durchführen, wie sich der Triops zur
Sauerstoffzufuhr verhält. Links ein Bild vom Ausströmerstein in
Aktion.
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29.7.2004



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15:00 – Bin heute Vormittag bis grade beim Dienst
gewesen, komme grade erst wieder und Freude, Aureo hat schon geliefert.
Sonntag bestellt, Montag bezahlt, Donnerstag bekommen. Das nenne ich
flott! Habe gleich die neuen Becken aufgestellt und habe die neuen
Zuchtansätze gemacht. Ab jetzt beginnt die zweite Parallelzucht. So
genug um heißen Brei geredet jetzt wenden wir uns dem alten Ansatz zu.
Mein Triops ist etwa 1,4cm lang, nach wie vor, hat sich nichts geändert.
Hat heute Nacht wieder ordentlich Algen gefressen, hat etwa 1/3 des
Beckens komplett abgeweidet. Also einiges an Grünfutter. Habe mich
heute dazu entschlossen mal eine Grundreinigung durchzuführen. Habe den
Triops eingefangen kurz in ein extra Gefäß gepackt, den ganzen Sand
rausgenommen, ausgewaschen und dann abgekocht um eventuelle Bakterien
unschädlich zu machen. Sand wieder rein, habe Pumpe die ganzen
Schwebteilchen wegsaugen lassen, nun ist das Wasser wieder kristallklar
und kein Schmutz mehr am Beckenboden. Habe meine Chance natürlich
genutzt um von dem Triops wieder ein paar schöne Nahaufnahmen zu
machen. Bot sich ja grade zu an, wo er ziemlich eingeengt in dem kleinen
Petrischälchen war. So habe ich auch mal wieder ein paar
Detailaufnahmen. Man sieht auf dem oberen Bild besonders gut den gefüllten
Darm. Noch immer von Algen grün gefärbt. War wohl heute sein
vegetarischer Tag. Hab dann den Triops wieder ins Becken gesetzt, der
sofort damit begonnen hat den Sand wieder umzupflügen und wieder seine
Rillen in den Sand zu ziehen… glaube fast er fühlte sich durch meine
Reinigungsaktion belästigt. Muss jetzt die Rillen wieder so ziehen wie
sie vorher waren. Wirklich lustig. Na ja hat er für heute Nacht was zu
tun! Ich übrigens auch, da ich die beiden anderen Aufzuchtstagebücher
anlegen muss.
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21:30 – Habe ihm ein bisschen Aufzuchtsfutter
gegeben, damit sich ein paar Algen nachbilden können. Er hat die
Reinigungsaktion gut überstanden! Frisst schon wieder eifrig! Die Pumpe
bleibt jetzt dauerhaft an. Das Wasser ist mal außergewöhnlich sauber,
das gefällt mir. Außerdem brauch ich jetzt keine Angst mehr zu haben,
das er eingesaugt wird. Ist der Filter aus dem Shop. Erfüllt den selben
Zweck wie mein Kasten, hat nur feinere Ritzen als mein Filterkasten,
steige deswegen auf den um! Habe heute ne Menge gemacht, morgen gibt’s
wieder einen etwas ausführlicheren Bericht!
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30.7.2004
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12:00 – Verdammt! Das war es jetzt endgültig mit
dem ersten Ansatz! Heute ist es schon wieder so schrecklich heiß.
Beckentemperatur wieder jenseits der 30°C. Das hat der Triops nicht
vertragen! Das Wetter ist mir wirklich nicht wohlgesonnen. Na ja, kann
ich wohl nichts machen. Habe ja noch meinen zweiten Ansatz, mal sehen
was aus dem wird, hoffe doch mal mit dem habe ich mehr glück als mit
dem habe ich mehr glück als mit dem ersten.
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V.)
Beobachtungen und Erkenntnisse
Nauplienstadium : Das
Nauplienstadium ist in der Regel nach etwa 3-4 Tagen vorbei, hab dazwischen eine
Reihe von Zwischenstadien, die durchlaufen werden müssen. Die Entwicklung
beginnt mit einem fast kugelförmigen Körper, der mit zwei Extremitäten
versehen ist mit denen er sich durchs Wasser bewegt. In diesem Stadium sind die
Nauplien vorwiegend am Boden, sie schwimmen kurz nach oben und lassen sich dann
wieder fallen. Ich vermute, dass das für die Nahrungsaufnahme gemacht wird, da
die Nauplien anfangs noch sehr schwach sind und noch nicht n der Lage sind für
längere Zeit größere Mengen an Energie zu verbrauchen. Außerdem ernähren
sie sich von Schwebteilchen im Wasser, die sie bei diesen Schwimmbewegungen
aufnehmen können. Ein Versuch zur Lichtempfindlichkeit hat ergeben, das sich
die Triops Nauplien, entgegen ihrer Verwandten, den Artemia Salina, vom grellen
nicht gestört fühlen. Sie flüchten vor dem hellen Licht. Dieses Verhalten
zeigt, das selbst im frühesten Stadium bereits die empfindlichen
Hell-Dunkel-Wahrnehmung funktioniert. Das nächste Stadium erreichen sie nach
der ersten Häutung, wo ihr Körper schon deutlich länglich geformt ist, sie
haben ihre Gesamtlänge gut verdoppelt und sind nun etwas aktiver. Sie schwimmen
ab und zu zur Wasseroberfläche und grasen sie nach Nahrung am, lassen sich aber
auch ab und zu sacken, weil ihnen vermutlich die Kraft ausgegangen ist. Der
Nahrungsverbrauch st in dieser Zeit relativ hoch, sie nehmen mehr Nahrung auf,
als sie selbst groß sind. Dies habe ich leider erst zu spät erkannt, da einige
der größeren Nauplien sich über ihre jüngeren Brüder hergemacht haben. Ich
werde mir diese Erkenntnis zu Herzen nehmen und sie beim nächsten mal berücksichtigen!
Das dritte Stadium ist die Ausprägung der Schädelplatte, der beiden Hauptaugen
und der Ruderbeinchen, die in diesem Stadium noch nicht benutzt werden. Die
Nauplien schwimmen nun deutlich aktiver längere Strecken pausenlos durchs
Wasser und sind nahezu ununterbrochen auf Nahrungssuche. Sie bilden an der
Schwanzspitze bereits Ansätze für den späteren Gabelschwanz aus, der
allerdings erst als kleine Hörnchen zu erkennen ist. Ihre Länge in diesem
Stadium beträt zwischen 3 und 5mm. Im vierten und letzten von mir untersuchten
Stadium ist die Schädelplatte voll ausgebildet, hat den Schwanz erreicht,
beginnt sich etwas zu wölben, um den Körper zu schützen, der Gabelschwanz ist
nun deutlich ausgeprägt und deutlich erkennbar, sowie die schon vorher ausgeprägten
Ruderbeine benutzt werden. Ab diesem Stadium werden die Nauplien als Triops
bezeichnet, da sie nun alle Insignien eines ausgewachsenen Triops tragen. Ihre Länge
ist zwischen 8 und 10mm in diesem Stadium. Sie haben ihren Lebensraum weitgehend
auf den Boden des Beckens konzentriert, wo sie pausenlos damit beschäftigt sind
den Sand nach essbarem zu durchstöbern.
Fütterung : Es empfiehlt
sich eine möglichst breite, abwechslungsreiche Fütterung, da die Triops ein
breites Nahrungsspektrum benötigen. Die Darmfärbung meines ältesten Triops
hat mich zu der Erkenntnis gebracht, das bei großzügigem Nahrungsangebot die
Nahrung gemischt gefressen wird. Er hat bis zum Schluss sowohl Algen, als auch
Kraftfutterbrocken gefressen. Er hat von Zeit zu Zeit seine Nahrung auf eines
der beiden Dinge beschränkt, wofür ich jetzt jedoch noch keine Erklärung
habe. Diese Frage werde ich versuchen im zweiten Ansatz zu klären.
Unterschied Euro ó Ami :
Leider keine differenzierte Aussage möglich, da ich nicht unterscheiden konnte
welche Nauplie welcher Spezies angehört! Wird auch im zweiten Ansatz versucht
zu klären.
VI.)
Fazit
Was hat mir jetzt die Aufzucht gebracht? Ich habe
wenigstens Erkenntnisse über das Verhalten von Nauplien sammeln können, an
denen ich jetzt die Aufzucht eines neuen Ansatzes besser gestalten kann. Habe
beispielsweise festgestellt, das Futterreste innerhalb der nächsten 12
Stunden entfernt werden müssen, da sie sonst zu schimmeln beginnen. Gabe ja
zu, 10 Tage ist für eine Triops – Zucht nicht besonders viel, aber ich kann
es jetzt auch nicht mehr ändern. Ich hoffe sehr, dass mir das Wetter beim nächsten
mal keinen Strich durch die Rechnung, da ich noch eine ganze Reihe von
Experimenten vor hatte, zu denen ich jetzt nicht mehr gekommen bin.
VII.)
Schlusswort
Zuletzt möchte ich sagen das ich mich trotz des
allgemeinen Fehlschlags in meiner Aufzuchtsmethode bestätigt fühle, und beim
zweiten Ansatz keine größeren Unterschiede vornehmen werde. In meinen Augen
war der erste Zuchtansatz wirklich vom Pech verfolgt, und das Ableben meiner
Tiere auf höhere Gewalt zurückzuführen. Aber auf Grund der Tatsache das es
meinem Triops bis gestern Abend blendend gegangen ist, werde ich die Verhältnisse
im großen Becken so lassen wie sie sind. Die einzige wesentliche Veränderung
die ich durchführen werde ist, das die Aufzucht im zweiten Ansatz getrennt
geschehen wird, also die beiden Spezien in getrennten Becken, allerdings unter
den selben Bedingungen um einen direkten Vergleich zwischen den beiden
anstellen zu können. Ich hoffe die Hinweise und die Tipps die ich in diesem
Aufzuchtstagebuch gegeben habe helfen euch, den Lesern bei ihrer eigenen
Aufzucht und werden es für euch erleichtern Triops großzuziehen. Für mich
steht jedenfalls fest, ich werde nicht aufgeben und gleich mit dem zweiten
Ansatz weitermachen. Werde da nebenbei die Verbesserungen und die Erkenntnisse
einbringen, die ich gemacht habe, also auch für die, welche die erste
Aufzucht bereits verfolgt haben lohnt es sich in der zweiten zu lesen.
Ganz besonderen Dank möchte ich noch einmal dem Forum von www.urzeitkrebse.de
aussprechen, die mich mit Rat und Tat bei meiner Zucht unterstützt haben
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