1. Aufzuchtstagebuch gemischt

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Aufzuchtstagebuch

 

I.)                 Vorwort

 

Hallo alle zusammen!

 Ich habe früher als kleiner Knirps von 12 Jahren mit großer Begeisterung Salzkrebschen aus einem Experimentierkasten gezüchtet, habe meinen Spaß dran gehabt, musste es nur irgendwann aufgeben, weil irgendwann mal Eier alle waren und ich keine mehr nachbekommen habe. Habe dann durch ein Verlagsprospekt mitbekommen das es auch eine Triops - Farm gibt. Habe daraufhin mich erst mal schlau gemacht, was denn überhaupt Triops sind, bin bei der Suche unter anderem auch über www.urzeitkrebse.de gestolpert. Habe mich einmal durch die Bildergalerie durchgeklickt und einmal ein wenig im Forum gestöbert. Habe mich von da an total für die niedlichen Tiere begeistert und bin sofort auf, mir alles nötige für die Zucht zu besorgen. Doch der Experimentierasten mit seinen über 30 Euro war mir dann doch etwas zu deftig... Habe mir deswegen „übriges“ Aquarium - Material von Vater und einem Kumpel schenken lassen und mir dann die Eier samt Futter im Shop auf der Seite bestellt.

Ich selber habe keine eigenen Erfahrungen mit Triops gemacht, es ist also meine erste Zucht. Ich werde mir hin und wieder Hilfe aus dem Forum holen, wenn ich nicht weiterkomme, oder ich Probleme habe. Ich war besonders angetan von der Idee ein Aufzuchtstagebuch zu machen, wie Gummi es bereits vor mir getan hat. Ich habe zur Zeit Ferien, und habe alles nötige Material zur Verfügung um den Zuchtversuch ausreichen mit Text und Bildern zu dokumentieren. Der Grund warum ich das mache ist einmal weil ich mich für die Tiere interessiere, weil ich sie gerne studieren möchte und Merkmale an ihrem Verhalten selbst entdecken will und auch um anderen angehenden Züchtern vielleicht die ein oder andere Hilfestellung bei ihrer eigenen Zucht zu geben. Ich werde jeden Tag mehrmals einen Blick auf das Aquarium werfen, und mit Bild dokumentieren, was sich da so tut, um euch möglichst nahe ans Geschehen zu bringen. Hin und wieder werde ich auch mal ein paar Tipps aus dem Forum mit einbringen, die vielleicht für den ein oder anderen Züchter nützlich sein könnten. Ich bitte darum um tatkräftige Mitarbeit aus dem Forum, um dieses Aufzuchttagebuch möglichst informativ und brauchbar für alle Züchter zu machen. Da es im Moment scheinbar viele unterschiedliche Meinungen gibt, was gut ist und was nicht möchte ich nach Möglichkeit ( das es 100% nicht möglich ist, ist mir klar ) ein allgemein gültiges Nachschlagewerk schreiben, wo alles wichtige aus dem Forum kompakt zusammen steht.

 

So, frohes Schaffen und viel Spaß beim mitschreiben und beim lesen

 

Stephan Torske

 

II.)              Der Triops

Der Triops gilt als das älteste noch lebende Tier auf dieser Welt. Man schätzt, das die ersten Vertreter dieser Spezies bereits vor 220 Millionen Jahren das Licht der Welt erblickt haben. Sie gehören zur Spezies der Branchiopoden, den Kiemenfüßlern, zur Unterfamilie der Notostraca, der Rückenschaler. Der Triops verfügt über 40 und mehr Beinpaare, zwei längliche am Kopf befindliche Antennen, und drei Augen, woher auch sein Name kommt ( gr. Triops = Dreiauge ) Er hat eine große fingernagelförmige Schädelplatte, unter dem sein Kopf, seine Beine und seine Organe liegen, sie ist ziemlich hart und dient ihm als Rüstung. Er hat einen länglichen Schwanz, der mit schuppenähnlichen Plättchen besetzt ist. An der Schwanzspitze hat er einen zweigeteilten Gabelschwanz.

Triops sind Allesfresser, sie können sich sowohl von tierischer als auch von pflanzlicher Nahrung ernähren. Im Nauplienstadium ernähren sie sich von Plankton und anderen pflanzlichen Schwebteilchen, die im Wasser sind. Diese filtern sie mit Hilfe ihrer Ruderbeinchen aus dem Wasser. Die erwachsenen Tiere ernähren sich von kleinen Insekten wie Mückenlarven, Kaulquappen und Würmern. Allgemein lässt sich aber sagen das sie sich sehr Proteinreich ernähren, da sie die Proteine für ihres Wachstum benötigen. Triops häuten sich je nach Umweltbedingungen unterschiedlich oft und benötigen daher große Mengen an Proteinen. Wie viele andere krebsähnliche Tiere werfen sie ihre alte Haut ab um die darunter neu gebildete zum Vorschein zu bringen.

Man unterscheidet generell zwischen 11 Unterarten der Triops von denen sich Hauptsächlich nur zwei für die Aquarienzucht eignen : Triops Longicaudatus ( In Amerika beheimatete Spezies, darum auch als Ami bezeichnet ) und Triops cancriformis ( In Mitteleuropa beheimatet, darum auch als Euro bezeichnet ). Die Amis, leicht an ihren rötlich gefärbten Beinen und der blaugrauen Schädelplatte zu erkennen werden in Gefangenschaft bis zu 9cm lang. Sie bevorzugen Temperaturen ab 24°C. Die Euros haben hingegen eine bräunlich gefärbte Schädelplatte, die zahlreiche Flecken aufweist, ihre Beine sind bräunlich bis schwarz. Ihr Körper ist im Vergleich zu den Amis bulliger und rundlicher, wohingegen die Amis einen eher langgestreckten Körper haben. Euros werden bis zu 11cm lang und bevorzugen Temperaturen ab 22°C.

Die Triops vermehren sich über sogenannte Jungfernzeugung, was soviel bedeutet wie das die Eier des Weibchens nicht befruchtet werden müssen um das aus ihm eine Nauplie schlüpft. Es kommt auch nicht zu einem Austausch der Gene der beiden Elterntiere was dazu führt, dass die Nauplie ein natürlicher Klon der Mutter ist. Bei den Triops gibt es fast ausschließlich Weibchen. Man schätzt etwa jeder hundertste Triops ist ein Männchen. Es wird vermutet, dass die Männchen dazu da sind neue genetische Anpassungen durchzuführen, um sich dem Lebensraum schneller anzupassen. Das, so die derzeitige Meinung der Wissenschaftler ist der Grund, warum sie schon viele Millionen Jahre leben. Es gibt noch eine Besonderheit bei ihrer Fortpflanzung : Triops legen sogenannte „Dauereier“. Diese Eier sind kälte- hitze- und stoßunempfindlich, sie können theoretisch Jahrhunderte lang ohne Stoffwechsel und ohne Wasser überleben. Gießt man nun die ausgetrockneten Eier wieder mit Wasser auf, dauert es nur wenige Tage und die Nauplien schlüpfen. Die Begründung für dies Verhalten lässt sich in ihrem Umfeld begründen : Triops haben schon zu einer Zeit gelebt, in der es ihren größten Fressfeind noch nicht gab : die Fische! Um den Fischen zu entkommen haben sich Triops einen genialen Trick einfallen lassen, sie haben sich in kleine Tümpel zurückgezogen, die in einer Trockenperiode austrocknen. Die Triops und die Fische sterben! Doch die Eier, die die Triops zu Lebzeiten gelegt haben warten nur auf die nächste Regenperiode, um den Kreislauf  ( Schlüpfen, Wachsen, Eierlegen, Sterben, Schlüpfen… ) wieder von neuem beginnen zu lassen.

 

III.)           Verwendetes Material / Vorbereitungen für die Zucht

 

Als Aquarium verwende ich ein handelsübliches Glasaquarium mit 80 l Fassungsvermögen. Als Bodenbelag verwende ich Quarzsand mit einer Körnung von etwa 1mm, den ich erst mal kräftig ausgewaschen habe, bis keine Verunreinigungen, Staub oder sonst was mehr im Sand waren. Habe den Sand etwa 3 cm hoch im ganzen Aquarium verteilt. Ich verwende destilliertes Wasser aus dem Supermarkt, wovon ich genau 60l in das Aquarium gefüllt habe. Habe an dem Aquarium ein Kristallthermometer angebracht, um die Temperatur abzulesen. Die Temperatur regele ich mit einem 50 Watt Heizstab , den ich auf 26 – 27°C eingestellt habe. Für die Filterung benutze ich einen kleinen Plastikkasten, der mit Aktivkohle und mit Filterwatte gefüllt wird. Er wird mit einer kleinen Membranpumpe betrieben. Ich benutze ein sehr kleines Modell mit 2 Watt Leistung. Zusätzlich habe ich für die Belüftung noch einen Sprudelstein, den ich auch noch ersatzweise anschließen kann. Für die Beleuchtung benutze ich eine 15 Watt Leuchtstoffröhre mit etwa 80 Lux Lichtintensität.

 

         

    Quarzsand » 3cm hoch        Filterkasten           Ausströmerstein          destilliertes Wasser

  

    Heizstab 50W        Kristallthermometer

 

Als Standort habe ich einen etwa 1m hohen Schrank in einer Ecke neben einem Fenster gewählt, ein mal um das Aquarium keinen direkten Sonnenstrahlen auszuliefern, und um es vor dem kalten Fußboden zu schützen. Das Aquarium steht in einem Gartenhaus, weit weg vom nächsten menschlichen Wesen, damit die Tiere ganz für sich alleine sind, und ihre Ruhe genießen können, aber auch um das Risiko der Verunreinigung das Wassers möglichst gering zu halten, wegen Zigarettenqualm oder Küchengerüchen. Ich denke das ist der ideale Standort für die kleinen Triops.

 

   

Aquarium links unbeleuchtet, rechts beleuchtet

 

Für die Zucht habe ich mir zwei Ansätze besorgt, einen Ansatz mit Amis ( Triops Longicaudatus ) und einen mit Euros ( Triops cancriformis ), um eine Mischung beider Arten zu haben und um ihr Verhalten bei gleichen Bedingungen besser vergleichen zu können.

Als Futter benutze ich Staubfutter für Jungfische, für die älteren Tiere Mückenlarven und Kraftfutter für Triops.

      

Algen, getrocknet        Staubfutter für Nauplien       Kraftfutter Triops

 

Jetzt ein paar Worte zu den Vorbereitungen die ich getroffen habe : Es ist unbedingt nötig, dass das Wasser sauber und frei von Schadstoffen ist; darum habe ich den Sand mehrmals gründlich mit Leitungswasser ausgewaschen, habe den Sand dazu in einen Plastikeimer gefüllt, und immer so 5 cm hoch mit Wasser aufgegossen, dann mehrmals den Sand gut durchgemengt, das Wasser wieder abgegossen und wieder von vorne. Die ganze Prozedur habe ich solange gemacht bis das Wasser, was über dem Sand ist, klar und sauber bleibt, auch nach intensivem Durchmischen. Habe dann ein letztes Mal den Sand mit destilliertem Wasser durchgemischt, um eventuelle Verunreinigungen die aus dem Leitungswasser stammen könnten auch noch zu entfernen. Habe das Aquarium ebenfalls mehrmals mit Leitungswasser und mit einem neuen unbenutzten Schwamm mehrmals ausgewaschen, zum Schluss auch einmal wieder mit destilliertem Wasser ausgespült. Habe dann den Sand ins Aquarium gepackt und grob schon mal so verteilt, wie er später liegen soll. Zum Wasser auffüllen habe ich einen einfachen Trick benutzt, um nicht allen Dreck der doch noch irgendwo drin sein sollte, aufzuwühlen : Habe eine Untertasse in den Sand gelegt und habe dann das destillierte Wasser auf den Teller geschüttet, so kann man das Wasser einfüllen ohne größere Probleme, wenn schon so ein paar cm hoch Wasser im Aquarium steht, das Wasser einfach gegen die Aquarienwand gießen, so kann man das Becken nach und nach auffüllen. Habe das Becken bis 5cm unter den Rand gefüllt, um das Beckenvolumen voll auszunutzen. Habe auch gleich den Heizstab mit den Saugnäpfen an der Beckenwand montiert, und habe ihn auf 27-28°C eingestellt. Habe die Pumpe und den Filterkasten auch schon im Aquarium angebracht und eingeschaltet. Habe das Aquarium 1 Woche vor Zuchtbeginn aufgebaut und alle Geräte, Heizung, Pumpe und Filter laufen lassen, um das Wasser auspendeln zu lassen, damit sich Ph- Wert, Temperatur und alles sonstige auspendeln können. Habe ein Aquarium mit Deckel gewählt damit sich kein Staub im Wasser anlagern kann, und damit verdunstetes Wasser gleich wieder zurück ins Becken tropft.

Habe auch noch etwas zusätzliches Material, Habe einen kleinen 8*5 cm Kescher der normalerweise für junge Guppys benutzt wird, er ist sehr feinmaschig und eignet sich sowohl für junge Triops wie auch für etwas ältere Tiere. Das Netz ist sehr fein und weich, das sich die Tiere nicht verletzen können. Für die ausgewachsenen Tiere habe ich einen 15 * 8 cm Kescher, der wird aber erst später zum Einsatz kommen.

 

Kescher

 

 

 

Noch ein paar Hinweise :

 

-         Das Ausspülen das Aquariums und des Sandes ist dringend notwendig, da Triops sehr empfindlich auf Schadstoffe im Wasser reagieren! Wichtig bei allen Reinigungsaktionen ist es komplett auf Chemie zu verzichten! Kein Desinfektionsmittel und keine Seife.

-         Anstatt destilliertem Wasser kann man auch stilles Mineralwasser oder auch Regenwasser nehmen, in vereinzelten Fällen auch Leitungswasser. Das wichtigste ist, dass das Wasser einen möglichst neutralen Ph- Wert, eine geringe Härte und keine Schadstoffe wie Schwermetalle oder sonstiges enthält.

-         Die Beckengröße sollte am Anfang gering sein, etwa 2-5 Liter. Später je nach Population dann ein größeres Becken. Man rechnet pro cm Triops 1 Liter Wasser. Also bei 5 Tieren á 5 cm wären 25 Liter ok.

-         Der Heizstab ist nicht zwingend notwendig, wenn man die Wassertemperatur aus anderen Gründen über 22°C halten kann ( Auch nachts!!! ) braucht man sie nicht unbedingt. Die Euros bevorzugen Temperaturen ab 22°C, die Amis stehen mehr auf etwas höhere Temperaturen, so ab 24°C. Ich habe mich bewusst für eine höhere Temperatur entschieden, da sich die Tiere bei warmen Wasser besser entwickeln. Der Haken an der Sache ist, das sich Bakterien auch besser entwickeln! Doch daher ich einen guten Filter drinnen habe, brauche ich mir keine Sorgen zu machen!

-         Die Pumpe ist auch nicht unbedingt notwendig, man sollte aber dennoch für ausreichende Sauerstoffzufuhr sorgen. Einige benutzen lieber chemische Oxidatoren, die über chemische Reaktionen das Wasser mit Sauerstoff anreichern, andere Verlassen sich auf Pflanzen wie Wasserpest und Entengrütze, aber auch Sprudelsteine oder ähnliches sind gut geeignet.

-         Ein Filter ist auch nicht unbedingt notwendig, doch grade wenn man ein Becken mit höheren Temperaturen hat, sollte man nicht auf ihn verzichten! Aktivkohle filtert Mikropartikel aus dem Wasser, Filterwatte kümmert sich um die physikalische Reinigung, entfernt also grobe Schmutzteilchen, wie Staub oder Fussel aus dem Wasser. Es gibt auch spezielle Bakterienkulturen zu kaufen die das Wasser aufbereiten! Doch hier bitte vorher informieren ob die Kulturen auch zum Becken passen!!!

-         Beckenbeleuchtung ist sehr wichtig! Triops lieben es hell. Sie bevorzugen 14 Stunden am Tag Licht. Das kann men entweder durch normales Tageslicht, eine Aquarienbeleuchtung aber auch durch eine einfache Schreibtischlampe erreichen! Von direkter Sonneneinstrahlung wie z.B. direkt unter einem Fenster ist abzuraten, da das Wasser so aufheizen kann und kritische Temperaturen erreichen kann!

-         In den ersten Tagen sollte man jedoch auf Technik verzichten, weil die Nauplien die ersten Tage lieber ungestört sein wollen. Lediglich Heizung und Licht können anbleiben

-         Für die Nauplien sollte man einen sogenannten Brutkasten verwenden. Der Brutkasten ist ein kleiner Plastikkasten der oben an der Oberfläche des Aquariums schwimmt. Er hat witzig kleine Ritzen an den Seiten über die er mit dem Aquarium verbunden ist, also das Wasser innen die selben Eigenschaften  hat wie das Wasser außen. Noch dazu sind die Ritzen so fein, das selbst die winzigen Nauplien nicht durch sie schlüpfen können und ins große Becken gelangen. Ist ein entscheidender Vorteil, weil man die Tiere nicht erst beim Umsetzen an das andere Wasser gewöhnen muss, sondern sie im Prinzip schon in ihrem späteren zuhause sind.

-         Zum Füttern der Triops kann man fast alles nehmen! Triops sind Allesfresser und können fast jede Nahrung verwerten. Man sollte jedoch darauf aufpassen, dass die Nahrung der Triops besonders proteinhaltig ist, da die Triops viele Proteine brauchen, um ihre Häutungen durchzuführen. Besonders gut eignen sich für die erwachsenen Tiere Lebendfutter wie Würmer, Mücken- und Fliegenlarven, aber auch gefriergetrocknete Insekten sind gut. Für Nauplien empfiehlt sich Algenstaubfutter. Man sollte jedoch nicht mehr füttern, als die Tiere auch wirklich fressen, um Schimmelbefall vorzubeugen.

IV.)           Aufzuchtstagebuch

 

20.7.2004

13:30 – So, jetzt geht´s nun endlich los! Habe bereits eine Woche vor Eintreffen der Eier das Aquarium bezugsbereit gemacht. Habe die Eier noch mal richtig ausgetrocknet ( ¼ Stunde auf die Heizung gelegt ) und dann ab ins Wasser! Einen Aufzuchtsansatz der Amis und einen der Euros. Habe das Gefühl als wenn ich von den Amis deutlich mehr Eier habe. Kam mir zumindest so vor. Na ja, man wird sehen. Pumpe habe ich für die ersten Tage abgeschaltet, das Wasser hat aber eine hohe Sauerstoffsättigung. Die Aquarienbeleuchtung sorgt für ausreichend Licht und gibt zusätzliche Wärme. Heizstab hält das Wasser konstant auf 26-27°C, wie man sieht. Werde jetzt regelmäßig über die Geschehnisse im Wasser berichten. Bin heute Abend beim Dienst, aber ich denke mal bis um 22 Uhr wird da noch nicht viel drinnen passiert sein! Werde aber noch mal nachgucken wenn ich wiederkomme.

 

22:30 – Noch nichts besonderes zu entdecken, noch keine Nauplie gesehen! Temperatur weiterhin 26-27°C, lasse Licht die Nacht über an. Mal sehen was morgen so los ist.

 

21.7.2004

 

13:30 – Die ersten 24 Stunden rum… auch nach genauerem Hinsehen noch nichts zu entdecken.

14:45 – Hurra! Die erste Nauplie hat soeben das Licht der Welt erblickt! Sie dreht emsig ihre Runden im Aquarium.

Habe sie eine ganze Weile lang beobachtet und ihr beim Schwimmen zugeguckt. Ist senkrecht hochgeschwommen und hat sich dann wieder fallen lassen. Lag dann eine ganze Weile im Sand, hat sich nicht gerührt, dachte erst, sie würde jetzt schon sterben, aber 2 Stunden später, als ich mal wieder vorbeigeguckt hatte, ging es ihr wieder gut, schlägt schon die ersten Loopings.

21:00 – Die Nauplien entwickeln sich prächtig! Es sind nun zwei etwas größere Nauplien die schon einen länglichen Körper haben, Länge < 1mm und mindestens drei kleine tropfenförmige Nauplien! Die neuen Nauplien benehmen sich auch so seltsam. Steigen auf und lassen sich wieder fallen. Scheint wohl normal zu sein. Die Tiere entwickeln sich wirklich äußerst schnell! Habe eine Nauplie dabei beobachtet wie sie an der Wasseroberfläche nach Futter grast, wirklich interessant! Sie ist jetzt auch deutlich schneller unterwegs als anfangs.

 

 

22.7.2004

12:30 – Die Nauplien haben sich letzte Nacht ganz schön vermehrt! Im Becken sind nun 3 große Nauplien, die schon mehr als 1 mm messen und geschätzt 3 weitere, kleine Nauplien die sich auch wie die frisch geschlüpften gestern verhalten haben! Daher schließe ich darauf, dass diese erst vor wenigen Stunden das Licht der Welt erblickt haben. Die größeren Nauplien scheinen die von gestern zu sein.

Habe hier einen Schnappschuss mit zwei der kleineren auf einmal geschafft. Schwammen zufällig mal direkt nebeneinander rum.

 

15:00 – Eine Nauplie ist noch ein ganzes Stück gewachsen! Die größte Nauplie misst nun knappe 2 mm, habe dazu noch eine Reihe von Schnappschüssen gemacht wo mehrere Nauplien auf einem Haufen umherschwimmen, bin echt begeistert! Ich zähle im Moment 8 Nauplien! 3 Große über 1mm, 4 kleine und einen „Riesen“ mit knapp 2mm. Die Nauplien verhalten sich völlig anders als die Artemia – Nauplien, Artemias konnte man immer gut mit Licht anlocken. Wenn ich die Aquarienbeleuchtung abschalte und versuche sie mit einer Taschenlampe zu locken, hauen sie ab. Selbst die frisch geschlüpften. Scheinen wohl ein wenig lichtempfindlich zu sein!

Habe auch noch mal eine Detailaufnahme von der großen Nauplie gemacht. An ihrem Körper erkennt man besonders gut die längliche Form und der Gabelschwanz ist jetzt auch ohne Lupe für mich deutlich erkennbar. Habe sie einmal mit einer kleinen Nauplie zusammen erwischt, da schwimmt sie genau auf die Linse von Vorne zu. Ihr Körper ist deutlich Größer, mehr als doppelt so groß, und das nach grade mal 24 Stunden! Auf dem dritten Foto sieht man die große Nauplie alleine für sich, wo sie ganz nahe an der Aquarienwand langgeschwommen ist. Habe mir erlaubt den Ausschnitt noch ein wenig zu vergrößern, damit man die Details besser erkennt. Sieht jetzt zwar ein bisschen so aus, wie eine UFO – Sichtung aber wer weiß worum es geht wird’s schon erkennen! Die Länge jetzt wie gesagt 2mm.

Erkennt man jetzt leider nicht so gut auf dem Bild aber die Schädelplatte und die Gliederung zwischen Kopf und Schwanz ist auch schon erkennbar! Werde im Punkt Beobachtungen ein paar Skizzen einbringen die ich gemacht habe, damit ihr sehen könnt, wie sie sich entwickelt hat.

19:15 - Habe die große Nauplie dabei erwischt, wie sie eine Fliege, die auf der Wasseroberfläche lag angeknabbert hat, leider ist sie in dem Moment abgehauen wo ich sie knipsen wollte, wirklich schade! Habe aber einen Schnappschuss gemacht, wo man ihre Größe schon gut erkennen kann. Heute war es ziemlich heiß, Wassertemperatur teilweise knapp unter 30°C! Habe kaltes destilliertes Wasser nachgegossen und mit dem Sprudelstein etwas Luft zugeführt. Temperatur wieder bei 28°C. Hatte schon Angst ich würde die Tierchen kochen! Für ein paar Nauplien ist es leider vorbei. Die große Nauplie misst nun stolze 3mm,  zwei weitere mit knapp 2mm ( die dritte etwas größere von heute mittag hat in einem langen Todeskampf gegen ihre alte Hülle verloren… Ebenso erging es den ganz kleinen Nauplien. Hat nur eine den heißen Tag überlebt. „Rest in Peace“. Werde mich für morgen aber rüsten! Werde etwas destilliertes Wasser kalt stellen, um damit die Wassertemperatur morgen etwas zu senken. Hoffentlich verliere ich nicht wieder so viele Tiere wie heute. Kann ich mir nicht allzu oft erlauben!

 

23.7.2004

14:00 - Die Hitze macht den Tieren zu schaffen. Habe vorsorglich die Beleuchtung und den Heizstab abgeschaltet, kurz den Sprudelstein laufen lassen und habe destilliertes Wasser nachgefüllt. Die Wassertemperatur ist bei 29°C und aufwärts. Es ist wirklich zu heiß für die Zucht ich hoffe das es sich bald abkühlen wird. Ich habe im Moment och 4 Nauplien, eine etwa 3mm und drei mir jeweils 2mm. Es sind aber noch einige Eier im Aquarium, aus denen nichts geschlüpft ist, ich hoffe sehr dass noch ein paar Triops nachkommen. Vier Tiere scheint mir ein bisschen wenig.

20:00 -  Die vier Nauplien haben den Tag überstanden! Habe ihnen zwischendurch mehrmals etwas Sauerstoff ins Becken gepumpt, um die Temperatur etwas zu senken. Temperatur hat sich nun auf 28°C stabilisiert. Habe noch mal glück gehabt. Die größte Nauplie habe ich grade eben beim Häuten entdeckt. Misst jetzt etwas unter 5mm. Die anderen drei sind nicht merklich gewachsen. Habe eine Priese Futter ins Wasser gestreut, damit sie sich voll fressen können und schneller wachsen! Will sie schnell aus dem Nauplienstadium rausbekommen damit sie nicht mehr so anfällig sind.

 

24.7.2004

 

13:00 – Nach der großen Hitze in den letzten Tagen tut den Triops die Abkühlung gut! Beckentemperatur liegt bei 26°C. Allen vier Triops scheint es gut zu gehen! Der große misst nun etwa 6mm, die drei anderen haben sich auf etwa 5mm gesteigert.

 

22:00 – Nanu? Kann die drei kleineren Nauplien nicht mehr entdecken. Vielleicht haben sie sich im Sand verscharrt! Wird man sehen ob es sie noch gibt. Die Große ist nach wie vor putzmunter. Misst nun etwa 7mm. Entwickelt sich ausgesprochen gut

 

 

 

 

 

 

25.7.2004

12:30 – Habe sowohl gute als auch schlechte Neuigkeiten! Die kleinen Nauplien scheinen gestorben zu seien, habe bei der täglichen Sauerstoffzufuhr zwei von ihren Körpern regungslos durchs Wasser treiben sehen. Denke das war es dann wohl mit ihnen. Die Große entwickelt sich nach wie vor prächtig. Misst schon 8mm und ist ohne Lupe deutlich auf den ersten Blick zu entdecken! Habe heute auch das erste mal ohne Lupe seine beiden Hauptaugen erkennen können. Sind jetzt deutlich voneinander zu unterscheiden! Auch seine Panzerform ist jetzt deutlich ausgeprägt. Man kann sehr schön die Form der Schädelplatte und die Form des Schwanzes erkennen. Ist nur etwas schwierig ein Bild von ihm zu machen, da er im Moment damit beschäftigt ist eine im Wasser versunkene Mücke zu verzehren und die inzwischen am Bodengrund gewachsenen Algenbüschel abzuknabbern. Habe ihn auch beim Scharren im Sand beobachtet. Benimmt sich schon wie ein ausgewachsenes Tier. Ist ungeheuer aktiv und selten still an einem Ort. Die gute Nachricht ist ich habe zwei ganz neue Nauplien entdeckt! Daher sie erst nach einiger Zeit geschlüpft sind vermute ich, das es Euro - Nauplien sind. Sie sind auch trotz dessen, das sie scheinbar erst wenige Stunden alt sind schon erstaunlich groß. Habe die Aufnahme links ohne Lupe oder Vergrößerung mit der selben Webcam aufgenommen! Geschätzte Größe 2,5 mm.

20:00 – So, heute bin ich noch mal richtig mutig geworden! Hab mir meine größte Nauplie geschnappt, hab sie in ein Petrischälchen gepackt und mal genau unter die Lupe genommen. Auf dem Millimeterpapier misst sie jetzt genau 10mm, hat also ihren ersten Zentimeter genommen. Sie sieht jetzt genau wie ein Triops aus, zähle mehr als zwei Dutzend Beinpaare die welche ganze Zeit am rumrudern sind, zwei Große und ein kleineres Auge, zwei Antennen die seitlich unter der Schädelplatte hervorgucken, ein Schwanz der in mehrere dachschindelartig überlappte Segmente geteilt ist, der sich am Ende in zwei lange V-förmig abgespreizte Gabelschwanzteile aufteilt. Habe hier noch zwei Bilder gemacht, um euch mal den Anblick  näher zubringen, den ich heute hatte. Ein wirklich interessanter Einblick. Habe eine Skizze von ihm angefertigt, werdet ihr später im Punkt Beobachtungen finden!

Des Weiteren habe ich wieder die beiden neu geschlüpften Nauplien beobachtet. Sie wachsen deutlich schneller als die anderen. Die beiden heute morgen zuerst gesichteten Nauplien messen nun etwa 3,5mm, sie grasen bereits an der Wasseroberfläche nach Futter. Schwimmen die ganze Zeit im Algenfutter umher und rudern sich die kleinen Partikel zu ihrem Körper hin. Gesundheitlich scheint alles OK zu sein. Die Algen am Boden sind etwas gewachsen.  

 

26.7.2004

12:00 – Das Wachstum meiner Nauplien lässt mich doch wieder recht zuversichtlich werden, das ich nicht allzu viel falsch mache! Der junge Triops hat über die Nacht satte 2mm zugelegt. Habe sie heute Mittag im Sand am Buddeln gesehen, hat wahrscheinlich nach Planktonkrümeln gesucht weil die Wasseroberfläche mal wieder total leergefressen war! Habe wieder Planktonfutter gefüttert, damit die nicht hungern müssen. Habe versuchsweise einen Futterbrocken des Kraftfutters ins Wasser geworfen, um zu sehen wie die Nauplien drauf reagieren. Bis jetzt wissen sie damit scheinbar noch nichts anzufangen. Bis jetzt haben sie nur die Algen die am Boden wuchern angeknabbert und eben das Pulverfutter. Die beiden neuen Nauplien entwickeln sich prächtig! Haben beide schon ihre Ruderbeinchen und sausen fast genauso schnell durchs Wasser wie ihr großer Bruder! Bin ziemlich beeindruckt von der schnellen Entwicklung. Haben ihren Bruder bald eingeholt.

18:30 – Ha! Der Triops entwickelt jetzt auf einmal doch Interesse für den Futterbrocken! Sitzt nun schon eine ganze weile auf ihm und nagt die an dem rum. Würde sagen er hat schon ein gutes Viertel von dem Futterklumpen verdrückt. Hat einen gesunden Appetit! Die Menge die er verdrückt hat ist mindestens genauso groß wie er selbst. Sein Darm hat jetzt auch die Farbe geändert. Vorher war der Darm ziemlich grün gefärbt von dem Planktonfutter. Er hat jetzt einen hellbraunen Darm. Liegt wohl an der Futterumstellung. Aber bis jetzt ist es ihm gut bekommen.

20:30 – Habe jetzt den alten Futterbrocken rausgefischt und einen neuen reingeworfen, damit sich kein Schimmel bildet. Der junge Triops hat sich ordentlich vollgefressen, hat sich nach dem Festmahl auch gleich wieder gehäutet. Mit Schwanz misst er etwa 1,2cm. Habe im Moment nur eine der beiden jüngeren Nauplien im Visier. Habe sie auch bei der Häutung erwischt. Hat versucht die alte Haut abzuschütteln. Nach längerem hin und her hat sie es dann auch schließlich geschafft! Sie misst etwas mehr als 5mm. Ihren gleichgroßen Bruder habe ich wie gesagt noch nicht entdeckt. Hat sich wohl im Sand vergraben… Die mittelgroße Nauplie bleibt nach wie vor verschollen.

 

27.7.2004

01:00 – Habe mich jetzt mal nachts auf die Lauer gelegt und habe ein Paar Bilder von meinem Triops gemacht. Nachts ist das Wasser ein wenig kühler, 24°C zeigt das Thermometer. Sein Verhalten ist wie gewohnt recht lebhaft. Sitzt einen Moment lang auf einem Punkt, schaufelt ein wenig Sand weg, schwimmt dann ein kleines Stückchen weiter und das die ganze Zeit. Hat ein Algenbüschel umgemäht. Hat sich drübergestülpt, die Algen mit seinen Beinchen ausgerupft, einen Teil hinten rausgeschmissen, einen Teil hat er sich einverleibt. Der Farbe seines Darms zu urteilen war das nicht sein erster pflanzlicher Schmaus heute. Er hat mehrere grüne und braune Streifen in seinem Darm. Steht wohl auf Abwechslung! Sein Gabelschwanz ist jetzt deutlich länger als vorher. Vor 3 Tagen war sein Gabelschwanz nur ein kleines Stummelchen, eher als Hörnchen zu bezeichnen. Jetzt ist sein Schwanz etwa halb so lang wie der restliche Körper, macht etwa 4mm der Gesamtlänge aus. Die Schädelplatte entwickelt sich ebenso stark. Anfangs war sie nur eine kleine Ausstülpung über den Augen. Sie entwickelt sich immer weiter nach hinten, bedeckt nun die meisten der Ruderbeinchen und schließt fast komplett an das Schwanzstück an. Die Augen sind jetzt eindeutlich von einander unterscheidbar. Das dritte Auge ist noch schwer zu erkennen, aber bei genauem Hinsehen erkennt man es auch. Mit Pigmenten sieht es noch Essig aus, der Triops ist noch vollkommen durchsichtig, obwohl er frisst und frisst. Na ja, kann ja noch werden. Es kann sich aber auf Grund seiner Größe nicht mehr so vor mir verstecken wie früher. Entdecke ihn meistens schon von weitem im Becken. Kann sich nur noch durch regungsloses Daliegen und im Sand verscharren vor mir verstecken. Hoffe stark, die anderen verstecken sich auch grade vor mir! Habe außer meinem großen Triops noch keine andere Nauplie oder sonstige Jungwüchsige entdeckt, das macht mir schon irgendwie Sorgen. Es ist schon spät, mein Optimismus meint ich bin nur zu müde sie zu finden. Am Tage hoffe ich auf etwas mehr Glück. Habe noch ein paar kleine Experimente gemacht, dazu mehr bei den Beobachtungen! So, jetzt werde ich ihnen und mir wieder etwas Schlaf gönnen.

13:00 – Schlechte Neuigkeiten! Ich kann beim besten Willen die Nauplien nicht finden! Ich weiß nicht wo sie sich versteckt haben oder ob sie überhaupt noch leben! Ich befürchte das schlimmste. Meinem großen geht´s jedoch super. Er hat für mich zur Begrüßung ein paar Saltos im Wasser geschlagen und ist so nahe am Beckenrand langgeschwommen das ich wieder ein paar schöne Aufnahmen von ihm machen konnte. Das Bild scheint mir besser gelungen zu sein als die heute nacht.  Der Farbe seines Darmes zu urteilen hat er heute Nacht nur am Futterbrocken geknabbert. Brauchte wohl nach dem anstrengenden Photoshooting etwas kraftvolles. Die Algen wuchern weiter fröhlich vor sich hin. Um den Nachwuchs brauch ich mir auch keine Sorgen mehr zu machen. Habe mir zwei neue Aufzuchtsansätze geordert, um die 2. Generation heranzuzüchten während mein großer hier noch lebt. Er soll ja nicht alleine sein. Kann leider noch keine Aussage darüber treffen ob es sich um einen Triops longicaudatus oder um einen Triops cancriformis handelt. Er ist noch total durchsichtig und es ist nicht mal ein Ansatz von Pigmentierung zu entdecken! Schade, aber das wird bestimmt in den nächsten Tagen noch kommen.

15:00 – Habe zwei schöne Schnappschüsse von meinem Triops gemacht, wie er sich an dem großen Futterbrocken delektiert. Zugegeben die Bilder von vorgestern sind nicht so berauschend, weil man den Triops fast gar nicht sieht, als Entschädigung dafür gibt es heute zwei bessere Bilder, wo man ihn besser drauf sehen kann. Er ist heute unheimlich vital, habe ihn mehrere Runden durchs Becken drehen sehen. Schwimmt mit ziemlich großer Geschwindigkeit durchs Becken und lässt sich nur schwer mit der Kamera einfangen. Musste daher warten das er sich niederlässt. Hat sich dafür den Futterbrocken ausgesucht. Habe den Futterbrocken diesmal direkt an den Beckenrand gelegt, das man ihn da besser knipsen kann. Ist auch voll aufgegangen die Taktik, zu meiner Freude. Konnte ihm jetzt auch mit einer Lupe beim Futtern zugucken, konnte unter anderem sehen, dass er mit seinen Beinchen über die Oberfläche des Futterbrockens kratzt und sich dabei mit seinen Mundwerkzeugen an dem Brocken festbeißt, damit er nicht weggetrieben wird. Das macht er solange bis er ein kleines Stückchen abgerissen hat, lässt dann den Futterbrocken los, lässt sich auf den Rücken fallen und futtert den Brocken genüsslich auf. Mir scheint das Triops größere Futterbrocken nur in Rückenlage aufnehmen können.

 

28.7.2004

15:00 – So, nun habe ich wirklich alle Hoffnungen aufgegeben, dass die anderen Nauplien noch leben! Es ist nur mein einer Triops noch da! Er hingegen erfreut sich bester Gesundheit. Frisst nach wie vor jeden Tag größere Mengen Futter, wächst jeden Tag konstant einige wenige Millimeter. Er miss jetzt etwa 1,4cm, hat sich also wieder ein kleines Stück gesteigert. Habe ihn eben ordentlich mit Sauerstoff versorgt, habe die Pumpe volle 5 Minuten laufen lassen. Nun müsste er genug Sauerstoff für einige Stunden haben. Habe leider noch immer nicht die Pigmentierung erkennen können. Schade aber kann man nichts machen.

 

20:00 – Meinem Triops geht es blendend. Bei seinem Sauerstoffbad war er außergewöhnlich aktiv. Es scheint ihm gut zu gehen. Er hat heute gut gefressen. Hat sich aber ausschließlich von den Algen und dem Futterbrocken im Becken ernährt. Das Futter an der Wasseroberfläche blieb weitegehend unangetastet. Es hat sich im laufe des Tages nicht mehr gehäutet. Seine Größe beträgt mit Gabelschwanz nach wie vor 1,4cm. Ist aber deutlich aktiver als heute morgen, habe jedoch keine Ahnung woran das liegt! Es ist losgehechtet als ich den Sprudelstein  eingeschaltet habe. Werde in den nächsten Tagen mal ein paar Experimente durchführen, wie sich der Triops zur Sauerstoffzufuhr verhält. Links ein Bild vom Ausströmerstein in Aktion.

29.7.2004

 

 

 

15:00 – Bin heute Vormittag bis grade beim Dienst gewesen, komme grade erst wieder und Freude, Aureo hat schon geliefert. Sonntag bestellt, Montag bezahlt, Donnerstag bekommen. Das nenne ich flott! Habe gleich die neuen Becken aufgestellt und habe die neuen Zuchtansätze gemacht. Ab jetzt beginnt die zweite Parallelzucht. So genug um heißen Brei geredet jetzt wenden wir uns dem alten Ansatz zu. Mein Triops ist etwa 1,4cm lang, nach wie vor, hat sich nichts geändert. Hat heute Nacht wieder ordentlich Algen gefressen, hat etwa 1/3 des Beckens komplett abgeweidet. Also einiges an Grünfutter. Habe mich heute dazu entschlossen mal eine Grundreinigung durchzuführen. Habe den Triops eingefangen kurz in ein extra Gefäß gepackt, den ganzen Sand rausgenommen, ausgewaschen und dann abgekocht um eventuelle Bakterien unschädlich zu machen. Sand wieder rein, habe Pumpe die ganzen Schwebteilchen wegsaugen lassen, nun ist das Wasser wieder kristallklar und kein Schmutz mehr am Beckenboden. Habe meine Chance natürlich genutzt um von dem Triops wieder ein paar schöne Nahaufnahmen zu machen. Bot sich ja grade zu an, wo er ziemlich eingeengt in dem kleinen Petrischälchen war. So habe ich auch mal wieder ein paar Detailaufnahmen. Man sieht auf dem oberen Bild besonders gut den gefüllten Darm. Noch immer von Algen grün gefärbt. War wohl heute sein vegetarischer Tag. Hab dann den Triops wieder ins Becken gesetzt, der sofort damit begonnen hat den Sand wieder umzupflügen und wieder seine Rillen in den Sand zu ziehen… glaube fast er fühlte sich durch meine Reinigungsaktion belästigt. Muss jetzt die Rillen wieder so ziehen wie sie vorher waren. Wirklich lustig. Na ja hat er für heute Nacht was zu tun! Ich übrigens auch, da ich die beiden anderen Aufzuchtstagebücher anlegen muss. 

21:30 – Habe ihm ein bisschen Aufzuchtsfutter gegeben, damit sich ein paar Algen nachbilden können. Er hat die Reinigungsaktion gut überstanden! Frisst schon wieder eifrig! Die Pumpe bleibt jetzt dauerhaft an. Das Wasser ist mal außergewöhnlich sauber, das gefällt mir. Außerdem brauch ich jetzt keine Angst mehr zu haben, das er eingesaugt wird. Ist der Filter aus dem Shop. Erfüllt den selben Zweck wie mein Kasten, hat nur feinere Ritzen als mein Filterkasten, steige deswegen auf den um! Habe heute ne Menge gemacht, morgen gibt’s wieder einen etwas ausführlicheren Bericht!

 

30.7.2004

 

12:00 – Verdammt! Das war es jetzt endgültig mit dem ersten Ansatz! Heute ist es schon wieder so schrecklich heiß. Beckentemperatur wieder jenseits der 30°C. Das hat der Triops nicht vertragen! Das Wetter ist mir wirklich nicht wohlgesonnen. Na ja, kann ich wohl nichts machen. Habe ja noch meinen zweiten Ansatz, mal sehen was aus dem wird, hoffe doch mal mit dem habe ich mehr glück als mit dem habe ich mehr glück als mit dem ersten.

 

 

V.)              Beobachtungen und Erkenntnisse

 

Nauplienstadium : Das Nauplienstadium ist in der Regel nach etwa 3-4 Tagen vorbei, hab dazwischen eine Reihe von Zwischenstadien, die durchlaufen werden müssen. Die Entwicklung beginnt mit einem fast kugelförmigen Körper, der mit zwei Extremitäten versehen ist mit denen er sich durchs Wasser bewegt. In diesem Stadium sind die Nauplien vorwiegend am Boden, sie schwimmen kurz nach oben und lassen sich dann wieder fallen. Ich vermute, dass das für die Nahrungsaufnahme gemacht wird, da die Nauplien anfangs noch sehr schwach sind und noch nicht n der Lage sind für längere Zeit größere Mengen an Energie zu verbrauchen. Außerdem ernähren sie sich von Schwebteilchen im Wasser, die sie bei diesen Schwimmbewegungen aufnehmen können. Ein Versuch zur Lichtempfindlichkeit hat ergeben, das sich die Triops Nauplien, entgegen ihrer Verwandten, den Artemia Salina, vom grellen nicht gestört fühlen. Sie flüchten vor dem hellen Licht. Dieses Verhalten zeigt, das selbst im frühesten Stadium bereits die empfindlichen Hell-Dunkel-Wahrnehmung funktioniert. Das nächste Stadium erreichen sie nach der ersten Häutung, wo ihr Körper schon deutlich länglich geformt ist, sie haben ihre Gesamtlänge gut verdoppelt und sind nun etwas aktiver. Sie schwimmen ab und zu zur Wasseroberfläche und grasen sie nach Nahrung am, lassen sich aber auch ab und zu sacken, weil ihnen vermutlich die Kraft ausgegangen ist. Der Nahrungsverbrauch st in dieser Zeit relativ hoch, sie nehmen mehr Nahrung auf, als sie selbst groß sind. Dies habe ich leider erst zu spät erkannt, da einige der größeren Nauplien sich über ihre jüngeren Brüder hergemacht haben. Ich werde mir diese Erkenntnis zu Herzen nehmen und sie beim nächsten mal berücksichtigen! Das dritte Stadium ist die Ausprägung der Schädelplatte, der beiden Hauptaugen und der Ruderbeinchen, die in diesem Stadium noch nicht benutzt werden. Die Nauplien schwimmen nun deutlich aktiver längere Strecken pausenlos durchs Wasser und sind nahezu ununterbrochen auf Nahrungssuche. Sie bilden an der Schwanzspitze bereits Ansätze für den späteren Gabelschwanz aus, der allerdings erst als kleine Hörnchen zu erkennen ist. Ihre Länge in diesem Stadium beträt zwischen 3 und 5mm. Im vierten und letzten von mir untersuchten Stadium ist die Schädelplatte voll ausgebildet, hat den Schwanz erreicht, beginnt sich etwas zu wölben, um den Körper zu schützen, der Gabelschwanz ist nun deutlich ausgeprägt und deutlich erkennbar, sowie die schon vorher ausgeprägten Ruderbeine benutzt werden. Ab diesem Stadium werden die Nauplien als Triops bezeichnet, da sie nun alle Insignien eines ausgewachsenen Triops tragen. Ihre Länge ist zwischen 8 und 10mm in diesem Stadium. Sie haben ihren Lebensraum weitgehend auf den Boden des Beckens konzentriert, wo sie pausenlos damit beschäftigt sind den Sand nach essbarem zu durchstöbern.

Fütterung : Es empfiehlt sich eine möglichst breite, abwechslungsreiche Fütterung, da die Triops ein breites Nahrungsspektrum benötigen. Die Darmfärbung meines ältesten Triops hat mich zu der Erkenntnis gebracht, das bei großzügigem Nahrungsangebot die Nahrung gemischt gefressen wird. Er hat bis zum Schluss sowohl Algen, als auch Kraftfutterbrocken gefressen. Er hat von Zeit zu Zeit seine Nahrung auf eines der beiden Dinge beschränkt, wofür ich jetzt jedoch noch keine Erklärung habe. Diese Frage werde ich versuchen im zweiten Ansatz zu klären.

Unterschied Euro ó Ami : Leider keine differenzierte Aussage möglich, da ich nicht unterscheiden konnte welche Nauplie welcher Spezies angehört! Wird auch im zweiten Ansatz versucht zu klären.

 

VI.)           Fazit

 

Was hat mir jetzt die Aufzucht gebracht? Ich habe wenigstens Erkenntnisse über das Verhalten von Nauplien sammeln können, an denen ich jetzt die Aufzucht eines neuen Ansatzes besser gestalten kann. Habe beispielsweise festgestellt, das Futterreste innerhalb der nächsten 12 Stunden entfernt werden müssen, da sie sonst zu schimmeln beginnen. Gabe ja zu, 10 Tage ist für eine Triops – Zucht nicht besonders viel, aber ich kann es jetzt auch nicht mehr ändern. Ich hoffe sehr, dass mir das Wetter beim nächsten mal keinen Strich durch die Rechnung, da ich noch eine ganze Reihe von Experimenten vor hatte, zu denen ich jetzt nicht mehr gekommen bin.

 

VII.)        Schlusswort

 

Zuletzt möchte ich sagen das ich mich trotz des allgemeinen Fehlschlags in meiner Aufzuchtsmethode bestätigt fühle, und beim zweiten Ansatz keine größeren Unterschiede vornehmen werde. In meinen Augen war der erste Zuchtansatz wirklich vom Pech verfolgt, und das Ableben meiner Tiere auf höhere Gewalt zurückzuführen. Aber auf Grund der Tatsache das es meinem Triops bis gestern Abend blendend gegangen ist, werde ich die Verhältnisse im großen Becken so lassen wie sie sind. Die einzige wesentliche Veränderung die ich durchführen werde ist, das die Aufzucht im zweiten Ansatz getrennt geschehen wird, also die beiden Spezien in getrennten Becken, allerdings unter den selben Bedingungen um einen direkten Vergleich zwischen den beiden anstellen zu können. Ich hoffe die Hinweise und die Tipps die ich in diesem Aufzuchtstagebuch gegeben habe helfen euch, den Lesern bei ihrer eigenen Aufzucht und werden es für euch erleichtern Triops großzuziehen. Für mich steht jedenfalls fest, ich werde nicht aufgeben und gleich mit dem zweiten Ansatz weitermachen. Werde da nebenbei die Verbesserungen und die Erkenntnisse einbringen, die ich gemacht habe, also auch für die, welche die erste Aufzucht bereits verfolgt haben lohnt es sich in der zweiten zu lesen.

Ganz besonderen Dank möchte ich noch einmal dem Forum von www.urzeitkrebse.de aussprechen, die mich mit Rat und Tat bei meiner Zucht unterstützt haben
 

 

 

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Stand: 17. April 2013
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